Die MotoGP wird das Rennen von Silverstone definitiv nicht am Montag austragen, nachdem ein Start am Sonntag unmöglich war. Das verkündete die Dorna gegen 13:20 Uhr am Sonntag im Media Center rund dreieinhalb Stunden vor der endgültigen Absage des Rennens.

Am Montag hat Triumph einen Teil der Strecke für eine Veranstaltung gemietet. Dann wird unter anderem Alex Hofmann für Servus TV einen Test mit Triumphs neuem Moto2-Bike bestreiten. Die Dorna wolle diese Veranstaltung respektieren, heißt es in einer offiziellen Begründung.

Groß-Event schwierig zu verlegen

Es geht aber nicht nur alleine um die Triumph-Veranstaltung. Denn ein Event von der Größe eines MotoGP-Rennens mit 90.000 Fans vor Ort pro Tag verlangt auch enormen Aufwand der Sicherheitskräfte. So ist an diesem Wochenende unter anderem ein Team der britischen Special Forces samt Einsatz-Helikopter zur Prävention eines Terroranschlags an der Strecke. Von den unzähligen Polizisten und freiwilligen Helfern an der Strecke ganz zu schweigen.

Sämtliche Einsatzkräfte müssten für Montag erneut angefordert und finanziert werden. Da in Großbritannien am Montag auch noch ein Feiertag ist, sind viele Securities und Polizeikräfte bereits für andere Orte und Veranstaltungen gebucht. Die Dorna hat sich in Absprache mit dem lokalen Promoter des Rennens gegen diese Option entschieden, obwohl einige Teams und Fahrer sich für diesen Schritt aussprachen.

Ob die Rennen vielleicht noch am Sonntag gestartet werden können, war viele Stunden unklar. Nach einem Meeting mit den Teamchefs wurde um 14:20 Uhr das Safety Car zur Inspektion auf die Strecke geschickt. Als es rund zehn Minuten später wieder in die Boxengasse kam, gab es keine weitere Freigabe die Strecke. Zuvor hatten die Offiziellen 15:00 Uhr und ein von 20 auf 16 Runden verkürztes Rennen als Ziel ausgegeben.

Ein Meeting mit allen Fahrern kurz vor 17:00 Uhr führte letztlich zu der Entscheidung, die Rennen abzusagen. Laut Angaben von Tech3-Teamchef Herve Poncharal auf Servus TV hatten sich alle MotoGP-Fahrer außer Jack Miller und Johann Zarco gegen einen Start ausgesprochen.

Silverstone nur bedingt regentauglich

Regenfälle hatten am Samstag im 4. Training Teile der Strecke unter Wasser gesetzt und für einen Massen-Crash gesorgt, bei dem sich unter anderem Tito Rabat einen Oberschenkel- sowie Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen hatte.

Der Regen zeigte auch ein Problem durch die im Winter erfolgte Neuasphaltierung auf: So sammelten sich vor allem in den Bremszonen von Turn 7 und 8 tiefe Wasserpfützen, die lange nicht abliefen und dadurch für Aquaplaning sorgten.

Aufgrund der Wetterprognose zogen die Verantwortlichen das MotoGP-Rennen am Sonntag auf 12:30 Uhr unserer Zeit vor, doch in der letzten halben Stunde vor Rennstart nahmen die Regenschauer so stark zu, dass nach der Sighting Lap klar war, dass diese Startzeit nicht halten würde. Nach viereinhalb Stunden gab man den Kampf um das MotoGP-Rennen dann auf.