Für Tito Rabat endete der MotoGP-Samstag in Silverstone im Krankenhaus. Der Spanier verletzte sich bei einem Massen-Crash gegen Ende des vierten Trainings, als ein Regenschauer einen Teil der Strecke regelrecht überflutet hatte.

Die Anfahrt zu Turn 7 (Stowe Corner) wurde einigen MotoGP-Piloten zum Verhängnis. Zunächst musste Alex Rins an dieser Stelle abspringen, hinter ihm kamen auch Jorge Lorenzo, Aleix Espargaro, Tito Rabat und Franco Morbidelli von der Strecke ab und stürzten.

Dort erwischte es Rabat, der im Kies von der Honda des hinter ihm zu Sturz gekommenen Morbidelli getroffen wurde. Rabat blieb liegen und hielt sich sofort das rechte Bein. Während der TV-Übertragung konnte man seine Schmerzensschreie deutlich hören. Der Spanier blieb verletzt, aber bei Bewusstsein, in der Auslaufzone liegen und musste beinahe eine halbe Stunde von den Einsatzkräften behandelt werden.

Als seine Verletzungen erstversorgt waren, wurde Rabat ins Medical Center gebracht und von dort per Helikopter in ein Krankenhaus in Coventry. Erst in den Abendstungen bestätigte Rabats Arbeitgeber Avintia das volle Ausmaß des Unfalls:

Demnach hat sich Tito Rabat bei dem Crash sowohl den Oberschenkel als auch Schien- und Wadenbein der rechten Seite gebrochen. Er musste sich noch am Samstag in Coventry einer Operation unterziehen. Avintia hat weitere Updates über den Verlauf dieses Eingriffs angekündigt.

Rote Flagge - Qualifying verschoben

Das 4. Training wurde unmittelbar nach dem Unfall per Roter Flagge abgebrochen und nicht wieder gestartet. Rabats lange Behandlung im Kiesbett sorgte auch für eine Verzögerung des Qualifyings, dass um 25 Minuten nach hinten auf 15:35 Uhr unserer Zeit verschoben wurde.

Cal Crutchlow erklärte sich die Unfall-Serie wie folgt: "Es war richtig gefährlich dort draußen, denn es steht sehr viel Wasser. Du kannst auch nichts sehen, weil die nasse Strecke wie ein Spiegel aussieht. Wir konnten alle aufgrund des Wassers nicht genug Temperatur in die Karbonbremsen bringen. Ich hatte kurz vor dem Zwischenfall das gleiche Problem, hatte aber das Glück, dass ich alleine unterwegs war."

Rabat droht nun eine lange MotoGP-Zwangspause. Sollten sich seine Brüche als kompliziert herausstellen oder es gar Komplikationen im Heilungsprozess geben, könnte der Unfall sogar das Saisonende für ihn bedeuten. Die Verletzung kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, denn Rabat hat seinen MotoGP-Vertrag mit Avintia für die kommende Saison noch nicht fix in der Tasche.