Bradley Smith wird KTM mit dem letzten MotoGP-Rennen in Valencia verlassen und steht nicht als möglicher Testfahrer für 2019 zur Verfügung. Das stellte der Brite am Donnerstag in Silverstone klar. "Ich werde in Zukunft nicht mehr für KTM fahren", sagte Smith. "Meine Vorstellung davon, was ich in meiner Karriere noch vorhabe unterscheidet sich davon, was KTM von seinem Testfahrer braucht."

Damit spielt Smith auf den Umstand an, dass KTM künftig weniger Wildcardeinsätze plant, da man mit dem neuen Kundenteam Tech3 ab 2019 ohnehin doppelt so viele Motorräder in der MotoGP-Startaufstellung hat wie in der laufenden Saison. "Sie brauchen niemanden, der Rennen fahren möchte", führte er in Silverstone aus.

KTM wird ab 2019 zwei Testfahrer einsetzen. Neben dem aktuell verletzten Mika Kallio wäre somit ein Platz offen, für den laut Sportchef Pit Beirer auch Smith eine Option war. Doch der Brite ist an reiner Testarbeit ohne Wildcard-Einsätze nicht interessiert. "Ich würde gerne 2020 wieder Rennen fahren, daher muss ich irgendetwas finden, das mir hilft, dieses Ziel zu erreichen", so Smith.

Markige Ansage von Smith

In eineinhalb Jahren bei KTM hat er lediglich drei zehnte Plätze als beste Ergebnisse zu Buche stehen, gegen seinen Teamkollegen Pol Espargaro liegt Smith in diesem Zeitraum in Punkten 44:87 im Rückstand und im Vorjahr geriet er selbst unter Druck durch Testfahrer Mika Kallio. An Selbstvertrauen mangelt es ihm aber nicht, wie folgende markige Ansage verdeutlicht:

"Wenn ich als Testfahrer bliebe, könnte ich in meiner aktuellen Form alle vier KTM-Fahrer des nächsten Jahres schlagen. Und ich wäre dann derjenige, den sie vor die Tür gesetzt haben, was für niemanden gut aussehen würde", führte Smith aus. Zur Erinnerung: 2019 starten neben Pol Espargaro und Johann Zarco im Werksteam auch Miguel Oliveira und Hafizh Syahrin bei Tech3 auf KTM.

Im Rennen um den zweiten Testfahrerjob sind somit noch Dani Pedrosa, Jonas Folger und womöglich auch Randy De Puniet, der Mika Kallio in den kommenden Wochen als Testfahrer ersetzt. Smith selbst könnte auf einen Posten bei Yamaha spekulieren, da die Japaner für 2019 ein eigenes Testteam in Europa aufbauen und Smith vier Jahre lang für Yamaha in der MotoGP unterwegs war. Für diesen Job hat er allerdings mit Jonas Folger hochkarätige Konkurrenz.