Vergangenen Freitag wurden die MotoGP-Fahrer in der Safety Commission darüber unterrichtet, dass Mexiko in der Saison 2019 um Aufnahme in den Rennkalender ansucht. Den Fahrern wurde eine Streckengrafik des von der Formel 1 genutzten Kurses gezeigt um Änderungswünsche am Layout zu besprechen.

In der aktuellen Konfiguration ist die Strecke in Mexico City für die meisten MotoGP-Fahrer nicht motorradtauglich. "Ich sehe im Moment noch nicht, dass wir dort fix fahren werden", erklärte Andrea Dovizioso am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Spielberg. "Wir haben darüber gesprochen und unsere Meinung gesagt. Es ist aber schwierig, die Situation nur anhand einer Grafik zu verstehen."

Zu kleine Sturzräume

Marc Marquez erklärte den wichtigsten Änderungswunsch: "Sie müssen viel an den Auslaufzonen ändern. Sollte wir danach in der Safety Commission sagen, dass wir es für gefährlich halten, werden wir dort nicht hinreisen." Da es sich bei Mexico City um einen Stadtkurs handelt, sind viele Mauern zu nahe am Streckenband. Im Falle eines Sturzes würden die MotoGP-Piloten mit voller Wucht einschlagen.

Bradley Smith sieht gleich zwei Probleme bei einer Adaption der Strecke für MotoGP-Bedürfnisse: zunächst das enge Zeitfenster, dann das Problem mit anliegenden Immobilien. "Das Formel-1-Rennen dort findet im Oktober statt. Bevor die nicht gefahren sind, können sie nichts verändern. Die ganzen Änderungen müssen also zwischen dem F1-Rennen und dem geplanten MotoGP-Rennen (aktuellen Gerüchten zufolge im April) stattfinden. Das wird schwierig", führte der Brite aus.

"Dann hängt es auch davon ab, wieviel sie überhaupt verändern können. Wenn sie Mauern nach hinten verschieben wollen, muss ihnen das Land dahinter auch gehören. Die Autobahn geht über das Gelände und es gibt einen großen Sportkomplex", so Smith. Letztlich könnte der Umbau für die Streckenverantwortlichen teurer werden als geplant.

Viele Änderungswünsche

Ein Platz im Rennkalender für Mexiko ist für Smith daher alles andere als fix: "Wir haben schon viele Bewerbungen von vielen Strecken gesehen. Die fragen, was sie tun müssen, um ein MotoGP-Rennen zu bekommen. Dann sagen wir es ihnen und die meisten entscheiden sich dann dagegen. Mit Mexico City könnte das ähnlich sein, aber vielleicht liege ich auch falsch."

Der prominenteste Gegner des MotoGP-Ausflugs nach Mexiko ist Valentino Rossi. Der äußerte sich bereits in Brünn anlehnend über den Formel-1-Kurs: "Das erste Problem ist, dass diese Strecke schlecht ist. Ich mag sie nicht und sie ist auch gefährlich. Man müsste einige Passagen anpassen, aber das dürfte nicht so einfach sein. Ich halte es für keine gute Idee, dort bereits nächstes Jahr zu fahren."

Johann Zarco war dem Meeting der Safety Commission gleich ganz ferngeblieben. "Ich setze mich mit dieser Strecke auseinander, wenn sie tatsächlich im Kalender aufscheint", meinte er am Donnerstag mit einem Augenzwinkern.