Das MotoGP-Rennen von Brünn war für Maverick Vinales, Stefan Bradl und Bradley Smith schnell vorbei. Schon in der ersten Runde kollidierten die drei Fahrer in Kurve drei, stürzten und musste allesamt aufgeben. Von der Kollision existieren keine Aufnahmen, anschließend rätselten die Beteiligten über den Hergang.

Bradley Smith wollte gar nicht über die Kollision sprechen und sagte seine für 15:55 Uhr geplante Medienrunde ab. Er ging lieber Radfahren. Maverick Vinales konnte sich die Kollision nicht erklären: "Ich weiß wirklich nicht wie es passiert ist. Ich habe nur ein Motorrad kommen sehen, das mich dann am Heck getroffen hat. Dann bin ich auch schon geflogen."

Auch Stefan Bradl hatte keine Erklärung parat. "Ich habe nichts gesehen, nur dass ich neben Maverick war. Plötzlich hat es gescheppert. Als ich im Kies dann die Augen aufgemacht habe, war ich verwundert, dass Smith auch da war", so der Honda-Wildcard-Pilot. Bradl ging zur Aufklärung des Unfalls sogar zur Rennleitung, wo er aber feststellen musste, dass man ihm dort aufgrund fehlender TV-Bilder auch nicht weiterhelfen konnte.

Stefan Bradl wünscht sich Aussprache

Bradl zeigte sich verwundert darüber, dass Smith keinen Kommentar abgeben wollte: "Ich weiß nicht, was das soll. Es wäre schon gut darüber zu reden." Etwas Licht ins Dunkel bringen konnte Jack Miller, der sich hinter dem Trio befand und nur mit Mühe ausweichen konnte. Miller sieht die Schuld bei Bradl: "Er hat versucht, uns alle auf einmal zu überholen. Dabei hat er das Vorderrad blockiert und Bradley berührt, der dadurch gestürzt ist. Ihre beiden Motorräder haben dann Maverick getroffen, der auch abgeflogen ist."

Schuld am Crash? Stefan Bradl, Foto: Tobias Linke
Schuld am Crash? Stefan Bradl, Foto: Tobias Linke

Wer auch immer die Schuld an der Kollision trägt - am Ende stehen drei zerstörte Rennen. Groß war die Enttäuschung ebenso bei Vinales wie auch bei Bradl. "Ich war wirklich enthusiastisch für das Rennen", erklärte Vinales, der nur von Platz zwölf gestartet war, im Warm Up aber einen großen Schritt nach vorne machte. "Da habe ich meine Pace um 1,2 Sekunden verbessert. Ich glaube, ich hätte in der Spitzengruppe kämpfen können." Auch Bradl sah sich eines guten Resultats beraubt: "Mir stinkt das wirklich, denn ich hatte einen guten Start. Punkte wären auf jeden Fall drinnen gewesen."

Für Bradl hatte der Sturz auch körperliche Folgen. Er begab sich direkt danach zur Untersuchung ins Medical Center, weil er starke Schmerzen in der Schulter hatte. Brüche konnten ausgeschlossen werden, einige Bänder sind aber überdehnt. Glimpflich ging die Kollision hingegen für Smith und Vinales aus. "Mir schmerzt nur das Ego", meinte Vinales.