Der 174-fache GP-Starter Stefan Bradl wird am MotoGP-Wochenende in Brünn wieder zum Schüler. Denn an seinem erst zehnten Einsatztag auf der aktuellen RC213V war für den ehemaligen Moto2-Weltmeister vor allem eines wichtig: Lernen und sich an das Motorrad gewöhnen.

"Startplatz 18 ist zwar nicht supertoll, aber ich bin zufrieden, weil ich gemerkt habe, dass ich beim Fahrstil enorm viel dazu lernen konnte", analysierte Bradl nach dem Qualifying. Denn viele Gegebenheiten sind in der Saison 2018 anders als zu Bradls einstiger Honda-Zeit.

"Ich konnte Marc hinterherfahren und da hat sich einiges bestätigt: Auf den Michelin-Reifen musst du das Motorrad extrem rollen lassen. Das ist ganz anders als damals mit Bridgestone. Ich tue mir mit dieser Fahrweise vom Kopf her noch etwas schwer", gab der Deutsche zu.

Bradl muss Fahrstil umstellen

Und er führte aus: "Ich muss mich noch mehr zwingen, die Bremse loszulassen und mit sehr viel Schräglage in die Kurve zu fahren. Denn genau da holst du die Rundenzeit, das kann ich ganz klar in den Daten der Werksfahrer sehen", so Bradl. Rund zwei Zehntelsekunden fehlen ihm nach eigenen Angaben auf eine respektable Rennpace: "Wenn wir die noch finden, dann wäre aus eigener Kraft Platz zwölf möglich."

Am Sonntag wird im Warmup daher noch ein wenig an der Geometrie getüftelt. "Ich hätte das Motorrad gerne noch etwas agiler, will aber trotzdem den Kurvenspeed mitgehen können. In diesem Bereich konnten wir uns am Nachmittag verbessern, aber es braucht eben ein bisschen, bis ich meinen Fahrstil umstelle", erklärte er.

Immerhin: Als 18. ließ Bradl bei seinem zweiten Renneinsatz in diesem Jahr ganze acht Piloten hinter sich - darunter unter anderem die Werksfahrer Pol Espargaro (KTM), Aleix Espargaro und Scott Redding (beide Aprilia). Und vielleicht reicht es am Sonntag ja für den einen oder anderen Punkt.