Das MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring darf sich über ein leichtes Zuschauer-Plus freuen. Die Veranstalter vermeldeten für das gesamte Wochenende eine 193.355 Fans an der Strecke. Das um fast 30.000 Menschen mehr als im Vorjahr. Damals hatte man mit nur 164.801 Fans den geringsten Wert seit dem Jahr 2000 erzielt.

Die Besucherzahlen 2018 teilten sich folgendermaßen auf die drei Veranstaltungstage auf: 32.657 kamen bereits am Freitag, 71.456 am Samstag und zu den Rennen am Sonntag konnte man 89.242 Fans verbuchen.

Entlang der Rennstrecke kam es zu unzähligen Solidaritätsbekundungen der Fans mit dem Sachsenring, nachdem dieser ab 2019 aus dem MotoGP-Kalender zu fallen droht. Viele Zuschauer kamen mit Transparenten oder bedruckten T-Shirts, zudem wurde am Samstagnachmittag eine Fan-Zusammenkunft hinter Tribüne T-2 organisiert. Motorsport-Magazin.com veranstaltete am Freitagabend eine Live-Talkrunde auf Facebook, in der sich unter anderem Markus Reiterberger für einen Verbleib am Ring aussprach.

Viele MotoGP-Fahrer hatten sich bereits zuvor zu der Kult-Strecke bekannt. So etwa Marc Marquez, der nach seinem Sieg (sein 9. in Folge am Ring) am Sonntag in fast perfektem Deutsch ein "Ich liebe dich, Sachsenring!" an die Zuseher des offiziellen MotoGP-Livestreams richtete.

Im politischen Hickhack sind die Fans der Verlierer

Ob die Bemühungen der Fans gefruchtet haben, ist noch unklar. Hinter verschlossenen Türen soll eifrig über die Zukunft des Deutschland-GP verhandelt worden sein. Am Sonntag stellte sich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer medienwirksam hinter den Sachsenring. Seinen Aussagen muss der Politiker nun aber auch Taten folgen lassen, wenn er das Rennen in der Region halten will.

Vertraglich ist ein Deutschland-GP eigentlich bis inklusive 2021 gesichert. Als Inhaber des GP-Prädikats steht in dieser Frage der ADAC bei der Dorna in der Schuld. Ursprünglich hatte der ADAC daher bis 2021 das Rennen an den Sachsenring vergeben. Vor wenigen Wochen erklärte man diesen Vertrag aber für aufgekündigt. Seither geht es zwischen dem ADAC und dem Sachsenring-Management hin und her.

Verlierer sind bislang vor allem die Fans, die nicht wissen, ob 2018 als die letzte MotoGP-Auflage am Sachsenring eingehen wird.