Marc Marquez ist weiterhin der unantastbare Meister am Sachsenring. Seit 2010 hat er hier alle Rennen über drei Klassen hinweg von der Pole Position gewonnen. Eine derartige Erfolgsserie gelang bisher nur Giacomo Agostini, der im finnischen Imatra ebenfalls neun Rennen in Serie gewann. Der Sachsenring könnte 2018 aber zum letzten Mal im MotoGP-Rennkalender stehen, Marquez' Erfolgslaufe somit keine Fortsetzung finden.

Marquez nutzte daher nach seinem Sieg das erste Interview im Parc ferme zu einer Liebesbotschaft an die Strecke in Hohenstein-Ernstthal, noch dazu in deutscher Sprache. "Ich liebe dich, Sachsenring!", rief Marquez unter dem Applaus der Fans in die Kameras.

Schon auf der Auslaufrunde feierte Marquez ungewöhnlich ausgelassen. Er sprang auf die Tribüne nach Kurve eins und mischte sich unter die Zuseher. "Ich bin in Kurve eins stehengeblieben und wollte eigentlich nur die Fans grüßen, habe dann aber gesehen, dass ich auf die Tribüne kam", erklärte Marquez seinen kleinen Ausflug. "Es war schön den Leuten so nahe zu sein, aber nicht ganz einfach, da wieder rauszukommen."

Nicht so einfach wie oft in den letzten Jahren war für Marquez auch das Rennen selbst. Wie das gesamte Feld hatte er Sorgen um die Haltbarkeit der Reifen, hielt sich deshalb in der ersten Rennhälfte lange hinter Jorge Lorenzo zurück. Auch nachdem Marquez die Führung übernommen hatte, ging er nicht voll ans Limit.

Wenig später ging aber auch Valentino Rossi an Lorenzo vorbei und machte schnell Boden auf Marquez gut. "Da war mir dann klar, dass ich alles aus meinen Reifen herausholen muss", verrät Marquez. "Ich hatte dann zum Glück auch bis zum Ende keine Probleme mit dem Grip, konnte in der 22. Runde noch die schnellste Runde fahren. In der Schlussphase hätte ich sogar noch etwas zulegen können, das war aber zum Glück nicht mehr notwendig."