Die Winglets an den MotoGP-Maschinen sind seit Jahren eines der dominierenden Themen in der Königsklasse. Mittlerweile sind sie zum Standard geworden, die Fahrer loben sie dennoch nur selten unbegrenzt. Meistens ist von einem Kompromiss die Rede, Vor- und Nachteile werden gesehen und mit Flügeln maximal ein kleiner Vorteil erkannt.

Ganz anders klang das aber am Samstag in Assen bei Marc Marquez. Nachdem er sich in einem dramatischen Qualifying die Pole Position gesichert hatte, in den Trainings drei von vier Bestzeiten geholt und auch die mit Abstand beste Renn-Pace gezeigt hatte, machte er sein bislang so gutes Wochenende an den Winglets fest.

"Die Flügel an der Front sind für mich der Hauptgrund, warum ich hier so stark bin", erklärte er. "In den vergangenen Jahren hatten wir hier was das betrifft nie eine ideale Lösung zur Verfügung und dementsprechend große Probleme mit der Stabilität am Vorderrad." Auf dem Highspeed-Kurs von Assen mit seinen vielen schnellen Kurven ist eine gut kontrollierbare Front absolut essenziell. Marquez vermisste diese in der Vergangenheit und konnte in der MotoGP bislang nur einmal die Dutch TT gewinnen - für seine Verhältnisse schon eine eher schwache Bilanz, auch wenn er in jedem Jahr auf dem Podium stand.

"In diesem Jahr kann ich jetzt aber viel ruhiger fahren. Ich fühle mich seit dem ersten Training wohl, aber wir haben vor allem am Samstag noch einmal viel am Setup verändert. Das Motorrad wird immer stabiler. Deshalb habe ich eine gute Pace, mit der ich auf jeden Fall vorne mitmischen kann", so Marquez.

Als einziges Fragezeichen für Marquez bleibt die Reifenwahl: "Wir werden natürlich versuchen, die richtigen Reifen zu wählen, aber das ist an diesem Wochenende nicht ganz einfach. Meine Pace ist auf dem Soft, Medium und Hard sehr ähnlich."