Tom Lüthi hatte in den Freien Trainings in Assen mit einem neuen Problem zu kämpfen. Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com fasste er es mit dem Wort Stabilität zusammen. "Ich habe auch auf der Geraden Stabilitätsprobleme. Das Motorrad schaukelt sich auf und dann kommt natürlich eine Dynamik rein, die ich nicht gerne vor einer Highspeedkurve habe", erläuterte er.

"Wenn das Motorrad schon nervös ist im Chassis und nicht ruhig liegt, dann kann es in der Kurve natürlich auch nicht ruhig liegen", ergänzte er. So habe er von Kurve zu Kurve kein ruhiges Motorrad, was vor allem in Assen ungünstig sei. "Man braucht hier viel Geduld, man muss mit Schwung fahren, smooth fahren, mit extrem viel Gefühl." Normalerweise könne er das, aber durch die Stabilitätsprobleme habe er ein Problem mit der Präzision der Honda RC213V.

Franco Morbidelli habe ähnliche Probleme, sagte Lüthi und hatte auch eine Erklärung für den starken achten Platz seines Teamkollegen im ersten Training: "Am Vormittag konnte er ein bisschen mit Dovizioso fahren, da war er schnell. Am Nachmittag konnte er es auch nicht umsetzen." Das Team EG 0,0 Marc VDS arbeite daran, das Problem in den Griff zu bekommen.

Eine Dauerbaustelle bei Lüthi ist außerdem das Vertrauen zum Vorderrad. "Ich konnte mit den Reifen schon etwas experimentieren. Der weiche Reifen war im ersten Training ganz okay. Wir mussten dann auf den Medium wechseln. Das war positiv. Ich bin fast das gesamte Training mit dem gleichen Reifen gefahren", verriet er. "Wir versuchen, ein Gefühl aufzubauen, aber es braucht noch Einiges."

Der Testtag nach dem Katalonien GP habe keine große Verbesserung gebracht. Dennoch zog Lüthi ein positives Fazit. "Es war gut, Runden abzuspulen, einen Rhythmus zu finden. Das war positiv, aber es gibt keine riesige Verbesserung."