Erst sieben von 19 Rennen sind in der laufenden MotoGP-Saison gefahren, das Fahrerfeld für 2019 ist aber schon so gut wie komplett. 18 Piloten haben ihren Platz für das nächste Jahr bereits in der Tasche:

  • Repsol Honda: Marc Marquez, Jorge Lorenzo
  • Movistar Yamaha: Maverick Vinales, Valentino Rossi
  • Ducati: Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci
  • Suzuki: Alex Rins, Joan Mir
  • KTM: Johann Zarco, Pol Espargaro
  • Aprilia: Aleix Espargaro, Andrea Iannone
  • Pramac Ducati: Jack Miller, Francesco Bagnaia
  • Tech 3 KTM: Miguel Oliveira, Hafizh Syahrin
  • LCR Honda: Cal Crutchlow
  • Avintia Racing: Xavier Simeon

Die Vertrasverlängerungen von Tito Rabat bei Avintia und Takaaki Nakagami bei LCR gelten als reine Formsache, womit 20 Startplätze vergeben und zehn MotoGP-Teams komplett sind. Offen ist nur noch, wie es in den Rennställen Angel Nieto Team und Marc VDS Racing weitergeht. Eines der beiden Teams werden wir voraussichtlich 2019 nicht mehr in der MotoGP sehen, vielleicht sogar beide.

Der Grund: Seit sich Tech 3 Anfang März den Wechsel zu KTM bekanntgab, sucht man bei Yamaha nach einem Kundenteam. Zunächst war eine Partnerschaft entweder mit Marc VDS oder dem Angel Nieto Team in deren aktueller Form geplant. Das scheint mittlerweile aber sehr unwahrscheinlich, da das Angel Nieto Team von Jorge 'Aspar' Martinez seit Jahren mit finanziellen Probleme kämpft und bei Marc VDS seit Wochen große interne Unruhe herrscht. Teamchef Michael Bartholemy wurde gefeuert, die Zukunft des Rennstalls ist ungewiss.

Marc VDS weg, Übernahme von Angel Nieto Team?

Gut möglich, dass Marc VDS sein MotoGP-Engagement mit Saisonende 2018 beendet. Somit käme nur noch das Angel Nieto Team als Partner für Yamaha in Frage, doch auch dieser Rennstall würde dann wohl nicht in der bestehenden Form weiter existieren. Denn es wird intensiv an einem neuen Team mit Sponsorgeldern des malaysischen Mineralölkonzern und des Sepang International Circuit gebastelt, das dann die Startplätze von Jorge Martinez übernehmen würde.

Das Angel Nieto Team könnte 2019 aus der MotoGP verschwinden, Foto: Angel Nieto Team
Das Angel Nieto Team könnte 2019 aus der MotoGP verschwinden, Foto: Angel Nieto Team

Somit würde sich die Möglichkeit auf ein konkurrenzfähiges Paket für einen Spitzenpiloten bieten, der bislang im MotoGP-Fahrermarkt für 2019 auf der Strecke blieb: Dani Pedrosa. Nach 13 Jahren bei Repsol Honda wurde sein mit Saisonende auslaufender Vertrag ja nicht verlängert, Pedrosa wird durch Jorge Lorenzo ersetzt.

Für den Donnerstag des Katalonien-Grand-Prix in Barcelona hatte Pedrosa eine Pressekonferenz seine Zukunft betreffend angekündigt. Die Neuigkeiten, die Pedrosa für die versammelte MotoGP-Presse hatte, waren aber lediglich, dass es noch keine Neuigkeiten gibt. Ein Indiz, dass er nur noch darauf wartet, bis das Projekt zwischen Yamaha, Jorge Martinez, Petronas und dem Sepang International Circuit geschnürt ist.

Dani Pedrosa in Pole Position für Yamaha-Kundenteam

Klappt der Deal, wäre Pedrosa jedenfalls Wunschkandidat Nummer eins. "Wenn Dani Yamaha-Pilot werden will, wäre das eine Ehre für uns", erklärte Yamaha-Motorsportchef Lin Jarvis. "Wir hatten bereits in den letzten Jahren Kontakt und haben Dani nie aus unseren Planungen verloren."

Lin Jarvis würde Dani Pedrosa gerne auf Yamaha sehen, Foto: Milagro
Lin Jarvis würde Dani Pedrosa gerne auf Yamaha sehen, Foto: Milagro

Als Bedingung für einen Pedrosa-Wechsel ins Yamaha-Kundenteam gilt ein 2019er-Motorrad mit direkter Unterstützung vom Werk, wie es im kommenden Jahr Cal Crutchlow bei LCR Honda, Jack Miller bei Pramac Ducati oder Miguel Oliveira und Hafizh Syahrin bei Tech-3-KTM erhalten werden. "Die Gespräche verlaufen bislang gut und ich bin optimistisch, dass wir eine gute Lösung finden werden. Ich hoffe, dass wir bald gute Nachrichten haben."

Als Favorit auf den zweiten Platz gilt Franco Morbidelli, der zwar über einen Vertrag mit Marc VDS für 2019 verfügt, welcher aber im Falle eines Ausstiegs des belgischen Teams natürlich nichtig wäre.