18 Jahre lang war Dani Pedrosa in der Motorrad-Weltmeisterschaft Honda-Pilot, seit 2006 im Repsol-Werksteam in der MotoGP. Diese unglaubliche Partnerschaft findet nun nach der Saison 2018 ein Ende. Im nächsten Jahr wird Pedrosa nicht mehr für den japanischen Hersteller an den Start gehen. Das gab Honda Dienstagmittag per Presseaussendung bekannt.

Das Ende der Zusammenarbeit sei in gegenseitigem Einvernehmen passiert, heißt es da. "Ich möchte mich bei HRC für all diese Jahre voller großem Erfolg bedanken", wird Pedrosa zitiert. "Ich bin mit ihnen zusammen nicht nur als Fahrer, sondern auch als Person gewachsen. Ich werde HRC immer in meinen Erinnerungen und meinem Herzen haben. Im Leben braucht aber jeder einmal neue Herausforderungen und ich habe das Gefühl, dass es Zeit für eine Veränderung ist. Danke, HRC."

Auch Yoshishige Nomura, Präsident von HRC, hatte wehmütige Worte parat: "Das ist ein trauriger Tag für mich. Im Namen von HRC möchte ich Dani für all seine harte und erfolgreiche Arbeit danken und unsere Anerkennung für diese fast zwei Jahrzehnte zusammen ausdrücken. Wir wünschen ihm viel Glück und Erfolg in der Zukunft. Danke, Dani."

Was macht Pedrosa, was Honda?

Offen ist somit, wo die Zukunft von Dani Pedrosa nach 2018 liegt und wer den zweiten Platz neben Marc Marquez bei Repsol Honda einnehmen wird. Für Pedrosa, der mit Honda in der MotoGP 31 Siege geholt hat und drei Mal Vizeweltmeister war, könnte es trotz seiner Qualitäten schwierig werden, ein konkurrenzfähiges Motorrad für 2019 zu finden. "In Barcelona werde ich weitere Informationen über meine Zukunft haben", ließ Pedrosa in einem eigenen Statement verlautbaren.

Im Ducati-Werksteam ist nur noch ein Platz neben Andrea Dovizioso frei, der aller Voraussicht nach an Danilo Petrucci gehen wird. Auch bei Suzuki ist bereits eine Maschine an Alex Rins vergeben, der zweite Platz geht mit großer Wahrscheinlichkeit an Joan Mir. Aprilia hat noch ein Bike neben Aleix Espargaro frei, dafür befindet sich aber wohl Andrea Iannone in der Pole Position. Pramac Ducati hat Francesco Bagnaia bereits fix verpflichtet, dazu wird Jack Miller ziemlich sicher im Team bleiben.

Marc Marquez sucht noch einen Teamkollegen für 2019, Foto: Repsol
Marc Marquez sucht noch einen Teamkollegen für 2019, Foto: Repsol

Eine interessante Möglichkeit für Pedrosa könnte Tech 3 sein, das in der kommenden Saison ja von Yamaha zu KTM wechselt. Mit Miguel Oliveira hat man dort schon einen Fahrer gefunden, der zweite wird noch gesucht. Pedrosa hat eine persönliche Verbindung zu KTM, wo sein Ex-Crewchief Mike Leitner MotoGP-Projektleiter ist. Außerdem teilen sich Pedrosa und KTM den Hauptsponsor Red Bull.

Was den zweiten Platz bei Repsol Honda betrifft, zeigt sich aktuell eine durchaus kuriose Situation. Niemand scheint Teamkollege von Marc Marquez werden zu wollen. Johann Zarco lehnte ab und ging zu KTM, Joan Mir dürfte abgelehnt haben und zu Suzuki gehen und Jack Miller lehnte ab und scheint bei Pramac Ducati zu bleiben. Marquez selbst hat dazu eine Theorie: "Ich habe dieses Jahr mit dem Motorrad zwar schon drei Rennen gewonnen, aber die anderen Fahrer sind ja mit mir da draußen auf der Strecke. Sie sehen, dass die Honda extrem schwierig zu fahren ist und man damit ständig ans Limit gehen muss."

Lorenzo zu Honda?

Wer kommt also noch in Frage für Repsol Honda? Plötzlich taucht ein Name auf, den man bisher mit dem Team nicht in Verbindung gebracht hatte: Jorge Lorenzo. Sein Abschied von Ducati ist so gut wie fix, zuletzt zeichnete sich ab, dass Lorenzo 2019 eine werksunterstützte Yamaha in einem Kundenteam fahren könnte. Nun kommt womöglich aber alles anders. "Ich weiß nur, dass Honda aktuell mit vielen Fahrern spricht und bald etwas bekanntgeben wird", erklärte Marquez im Rahmen seines Formel-1-Tests am Dienstag in Spielberg. Das Transferkarussell dreht sich jedenfalls auf Hochtouren.