Im Vorjahr war Andrea Dovizioso noch der strahlende Sieger in Mugello. Diesmal schaffte er es zwar erneut auf das Podest, musste dort aber seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo zu dessen ersten Sieg auf Ducati gratulieren.

Nach dem Rennen erkannte der Zweitplatzierte Dovizioso neidlos an: "Ich habe versucht, ihn einzuholen. Aber vor allem in der Mitte der Kurven und im letzten Teil der Bremszone war ich langsamer. Daher kam ich nicht ran. Er hat auch die Reifen deutlich besser gemanagt."

Mit seiner eigenen Reifenwahl haderte Dovizioso. Denn anders als Lorenzo (Medium) hatte er sich für die härteste Vorderreifenmischung entschieden. Ein Fehler, wie Dovizioso nachträglich erkannte: "Wir haben beim Vorderreifen die falsche Entscheidung getroffen."

"In den ersten Runden habe ich gesehen, wie Valentino (er war auf den gleichen Reifen wie Dovi) dreimal seine Front verloren hat. Auch bei mir war es einige Male knapp", gestand Dovizioso. Nach zuletzt zwei Nullnummern in Folge, fuhr aber der Wunsch einer Zielankunft unter dem Helm des Italieners mit.

Auf Marquez aufgeholt

"Ich sah Marc stürzen und dachte dann an meinen Crash in Le Mans. Plötzlich fuhren einige Gedanken mit", sagte der MotoGP-Vizeweltmeister. Am Ende rettete Dovizioso seinen zweiten Platz nur um eine Viertelsekunde gegen Rossi. "Für Ducati ist dieser Doppelsieg großartig", freute er sich. "Und in der WM stehen wir jetzt ein bisschen besser da."

Dort fehlen Dovizioso als Viertem nur sechs Punkte auf Platz zwei, den aktuell Rossi hält. Der Abstand auf Marc Marquez, der nach einem Sturz ohne Punkte blieb, ist mit 29 Punkten allerdings immer noch groß. "Wir müssen nun beginnen, Punkte auf ihn gut zu machen", ist sich der Italiener seiner Aufgabe für die nächsten Rennen bewusst.

Im Vorjahr war Mugello die Initialzündung für seine Aufholjagd, die ihm bis zum WM-Finale in Valencia die Chance auf den Titel offen hielt. Vielleicht wiederholt sich diese Geschichte ja.