Jorge Lorenzo kann doch noch siegen! Der Spanier feiert in Mugello einen ungefährdeten Start/Ziel-Sieg und gewinnt somit sein erstes MotoGP-Rennen auf einer Ducati. Der italienische Hersteller darf sich dank Andrea Dovizioso sogar über einen Doppelsieg freuen.

Valentino Rossi, der von Pole Position gestartet war, kann sich nach einem harten Kampf mit Andrea Iannone den dritten Rang sichern. Marc Marquez stürzt früh und bleibt ohne WM-Punkte. In der Gesamtwertung behauptet er dennoch seine Führung und liegt nun 23 Punkte vor Rossi.

Die Schlüsselszene

Jorge Lorenzo legte bereits am Start den Grundstein für seinen Sieg. Er kam als Leader aus der ersten Kurve und geriet danach nicht mehr in Gefahr. Es war ein Sieg in klassischer Lorenzo-Manier, nachdem er in seinen eineinhalb Jahren bei Ducati bereits mehrfach Rennen anführen konnte.

Lorenzos erster Ducati-Sieg: der Rennfilm

Start: Jorge Lorenzo erwischt den besten Start! Er biegt vor Rossi in die erste Kurve ein, Marquez attackiert, muss aber weit gehen und reiht sich auf Rang fünf ein.

1. Runde: Noch im ersten Sektor drückt sich Marquez innen an Petrucci vorbei, der aufmachen muss und auf dem weiten Weg auf Rang 10 zurückfällt. Marquez schnappt sich auch Iannone und geht als Dritter über Start/Ziel. Zu Sturz kommen im hinteren Feld Dani Pedrosa und Taka Nakagami sowie Scott Redding und Karel Abraham.

2. Runde: Jack Miller versenkt sein Rennen in Kurve 4, Tom Lüthi geht in Turn 15 zu Boden. An der Spitze können sich zwei Vierergruppen absetzen: Vorne Lorenzo, Rossi, Marquez und Iannone, dahinter Dovizioso, Rins, Petrucci und Crutchlow.

3. Runde: Marquez geht an Rossi vorbei und schnappt sich den zweiten Platz.

4. Runde: Crutchlow reißt ab und hat bereits eine Sekunde Rückstand auf Platz sieben, als Vierter fährt Dovizioso die Lücke auf die Top-4 zu. Damit liegt nun eine siebenköpfige Spitzengruppe voran - nach wie vor von Lorenzo angeführt.

5. Runde: Marc Marquez fliegt ab! In Kurve 10 kann er seine Honda nicht aufrecht halten, obwohl er es sekundenlang mit allen Körperteilen versucht. Marquez kann aber wieder aufsteigen und reiht sich als 18. und Letzter wieder ein.

6. Runde: Nakagami nimmt das Rennen wieder auf. Allerdings hat er fünf Runden auf den Rest des Feldes verloren.

7. Runde: Dovizioso schnappt sich Rossi! Somit hat Ducati nun eine Doppelführung inne. Leader Lorenzo kann sich um fast sieben Zehntel absetzen.

8. Runde: In die erste Kurve hinein kann sich Iannone an Rossi vorbeischieben, nachdem dieser etwas zu spät bremst. Somit ist der Doctor vorerst nur noch auf dem vierten Rang zu finden. Lorenzo baut seine Führung auf 0,857 Sekunden aus.

10. Runde: Lorenzo kann sich um über eine Sekunde absetzen. Rossi liegt bereits 0,815 Sekunden hinter den Podestplätzen und bekommt Petrucci in den Nacken.

11. Runde: Dovizioso kann sich von Iannone absetzen, der nun auch wieder auf Rossi und Petrucci hinter ihm einbüßt.

12. Runde: Marquez überholt Xavier Simeon und ist somit 17. und Vorletzter. Rossi attackiert im letzten Sektor Iannone, geht in der letzten Kurve aber weit. Petrucci schiebt sich an Iannone und Rossi vorbei und übernimmt Rang drei.

13. Runde: Rossi kann an Iannone vorbeigehen, der wenig später auch Rins durchlassen muss. An der Spitze hat Lorenzo bereits 1,5 Sekunden Vorsprung auf Dovizioso, der schon über drei Sekunden vor Petrucci liegt.

15. Runde: Rins kassiert Rossi innerhalb der Fünfergruppe, die um den letzten Podestplatz kämpft.

17. Runde: Petrucci bekommt die Einblendung "Mapping 3" auf sein Dashboard. Unmittelbar danach verliert er seinen Podestplatz an Rossi, auch Iannone geht an ihm vorbei.

19. Runde: Auch Rins geht nun an Petrucci vorbei, der auch von Crutchlow Druck bekommt. Lorenzo hat bereits über vier Sekunden Vorsprung und rast seinem ersten Sieg auf Ducati entgegen.

20. Runde: In die erste Kurve hinein attackiert Iannone Rossi um den dritten Rang. Doch er muss weiter gehen, sodass Rossi innen wieder vorbeiziehen kann. Crutchlow schnappt sich Petrucci und übernimmt Rang 6. Aleix Espargaro stellt seine Aprilia an der Box ab.

22. Runde: Iannone attackiert Rossi wieder in der ersten Kurve, kann sich aber erneut nicht durchsetzen. Rossi geht mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung in die letzte Runde.

23. und letzte Runde: Iannone muss sich gegen Rins verteidigen und kommt daher nicht mehr an Rossi heran. An der Spitze büßt Dovizioso 1,7 Sekunden auf Rossi ein.

Zieldurchfahrt: Lorenzo siegt vor Dovizioso und Rossi! Marc Marquez verpasst als 16. WM-Punkte.

Die Stimmen vom Mugello-Podium

Jorge Lorenzo (Ducati, Sieger): "Viele Leute haben gesagt, dass ich es mit Ducati nicht schaffen würde. Ich war überzeugt davon, dass ich mich nur wohler auf dem Motorrad fühlen muss. Jetzt hat mir das Team diese Möglichkeit gegeben und ich habe es geschafft. Mit Ducati hier in Mugello auf dem Podium zu stehen ist unglaublich."

Andrea Dovizioso (Ducati, Zweiter): "Ich bin nicht hundertprozentig Prozent zufrieden. Ich denke, wir haben eine falsche Entscheidung mit dem Vorderreifen getroffen. Valentino ist vor mir fast gestürzt. Ich hatte dieselben Probleme, also denke ich, dass Valentino und ich eine falsche Entscheidung getroffen haben. Ich konnte mit Jorge nicht mithalten. Für die Weltmeisterschaft ist dieser zweite Platz aber gut."

Valentino Rossi: "Ich bin sehr glücklich, denn das Rennen war sehr anstrengend. Wir wussten, dass es mit den Reifen hart werden würde. Vor allem mit der Front war es nicht einfach, aber es war trotzdem die richtige Wahl. Denn die Fahrer mit den weichen Reifen konnten am Ende nicht mehr pushen. Iannone hat mir einen harten Kampf geliefert, aber ich wollte unbedingt aufs Podium."

So lief das Rennen für Tom Lüthi

Lange dauerte das Mugello-Abenteuer von Tom Lüthi nicht. Bereits in der zweiten Runde war für den Schweizer MotoGP-Fahrer Endstation, nachdem er nur schon die erste Runde nur als Letzter beendet hatte. In der WM-Wertung muss Lüthi weiterhin auf seine ersten Punkte warten.

Die Lehren aus Mugello

  • Mugello bleibt eine Ducati-Strecke
  • Jorge Lorenzo kann doch auf Ducati siegen
  • Marc Marquez hält die WM spannend