Maverick Vinales sieht in Yamahas aktueller MotoGP-Misere Licht am Ende des Tunnels. "Ich habe beim Test in Barcelona endlich wieder das Feuer in den Augen aller gesehen, das ich so lange nicht mehr sehen durfte", sagte der Katalane am Donnerstag in Mugello.

Den Test vergangene Woche beendete Vinales als Schnellster, was im Team für moralischen Aufwind sorgte. "Ich habe bei vielen unserer Teammitglieder endlich wieder ein Lächeln im Gesicht gesehen. Es ist lange her, dass alle so zufrieden waren."

Stein der Weisen in Barcelona gefunden?

Denn nicht nur das Ergebnis von Vinales war gut, er sieht auch Fortschritte bei seiner Yamaha. Zuletzt fehlte ihm vor allem das Vertrauen in das Vorderrad, sein Rennen in Le Mans bezeichnete er nach Rang sieben daher als "Desaster". Doch eine leicht veränderte Gewichtsverteilung an seinem Motorrad soll in Barcelona zu deutlich besserem Gefühl geführt haben.

"Es liegt nun mehr Gewicht auf dem Vorderrad ohne dass wir am Heck Grip verloren haben. Das ist ein großartiger Schritt", so Vinales. In den vergangenen Monaten sah der Katalane aber bereits mehrfach eine Lösung für Yamahas Probleme - und wurde spätestens am darauffolgenden Rennsonntag stets aufs Neue enttäuscht.

Vinales erster Marquez-Jäger

Immerhin konnte er sich durch konstante Leistungen in der MotoGP-Gesamtwertung bis auf den zweiten Platz nach vorne arbeiten. Als einer von nur drei Piloten konnte Vinales alle fünf Saisonrennen in den Punkterängen abschließen. Doch seine Statistik hat einen Makel: Mit Rang zwei in Austin steht nur ein Podestplatz zu Buche.

Sein letzter Sieg ist über ein Jahr her und datiert vom 21. Mai des Vorjahres in Le Mans. Arbeitgeber Yamaha hat noch zwei Rennen Schonfrist, ehe man ebenfalls auf die Marke von einem vollen Jahr ohne Sieg zusteuert. Valentino Rossi sorgte am 25. Juni 2017 in Assen für den bislang letzten Erfolg.

Seither gab es in 15 Läufen für das millionenschwere Werksteam lediglich acht Podestplätze. Mehrfach musste Satellitenfahrer Johann Zarco für Yamaha zumindest in der Konstrukteurs-Wertung die Kohlen aus dem Feuer holen.

Yamaha wieder in guter Stimmung

Nach dem geglückten Test sei aber endlich die nötige Aufbruchsstimmung zu spüren, so Vinales: "Nichts ist für mich so wichtig, wie die Stimmung meiner Leute innerhalb der Box. Ich muss mich genau dort wohl und glücklich fühlen, dann kann ich auch schnell sein. Das ist wichtiger als das Motorrad."

"In Barcelona waren wir alle wieder glücklich mit unserer Arbeit. Das war ein Wendepunkt", sagte Vinales. Vergessen soll dabei auch ein Streit zwischen Vinales und seinem Crewchief Ramon Forcada sein, nach dem italienische und spanische Medien bereits über eine mögliche Trennung schrieben.