Der Aufschrei in der deutschen MotoGP-Community war groß, als Eurosport am Samstag live auf Sendung das bekannt gab, was man schon befürchtet hatte. Wie aus diversen Fernsehzeitschriften bereits zu entnehmen war, werde man das bevorstehende Rennwochenende nicht im TV übertragen, also weder auf Eurosport 1, Eurosport 2 oder einem anderen zur Discovery-Gruppe gehörenden Sender wie DMAX. Der Italien-GP wird ausschließlich im hauseigenen und kostenpflichtigen Eurosport-Player zu sehen sein, so die Ankündigung.

Am Montagabend wuchs der Ärger der MotoGP-Fans dann weiter, als Eurosport auf Twitter bestätigte, dass auch die Rennwochenenden aus Barcelona, Assen und Brünn komplett in den Player abwandern müssen. Wenig später ruderte Eurosport aber zurück. Gegenüber der Dorna, dem kommerziellen Rechteinhaber der Dorna, erklärte man, dass die Rennwochenenden auf Eurosport 2 zu sehen sein werden. In welchem Umfang das der Fall sein wird, ist noch nicht bekannt.

Die große Frage ist: Warum änderte Eurosport so kurzfristig seinen Kurs erneut? Es ist eher nicht davon auszugehen, dass man einen offensichtlich in der Programmplanung ganz bewusst gemachten Schritt von sich aus wieder umplanen musste. Viel eher ist anzunehmen, dass Eurosport von der Dorna an seine vertraglichen Pflichten erinnert wurde, nachdem engagierte Fans wie Pal Becker von der Facebook-Seite 'Motogp-update' ihre Beschwerden an das spanische Unternehmen herangetragen haben.

Ein TV-Vertrag beinhaltet nämlich, wenig überraschend, dass alle Rennen der MotoGP auch im Fernsehen gezeigt werden müssen. Ob Free-TV wie Eurosport 1 oder Pay-TV wie Eurosport 2 ist dabei egal, allerdings darf die Live-Action nicht auf einen noch dazu kostenpflichtigen Online-Dienst wie den Eurosport-Player ausgelagert werden. Die MotoGP im deutschen Fernsehen scheint somit gesichert.

Redaktionskommentar

Es ist durchaus verständlich, dass bei Eurosport, welches über so viele Live-Rechte von Tennis, über Rad- bis Motorsport verfügt, der Sendeplatz hin und wieder knapp werden kann. Dann aber von Zusehern, die oftmals schon für den Empfang von Eurosport 2 tief in die Tasche greifen müssen, auch noch zu verlangen, sich den kostenpflichtigen Player zu holen, ist schon sehr dreist. Wie man hier eine für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung findet, mach ServusTV in Österreich vor. Alle Sessions, die man nicht live im Fernsehen übertragen kann, werden auf der Homepage des Senders kostenlos gestreamt.(Markus Zörweg)