Danilo Petrucci ist endgültig wieder zurück im Konzert der Großen! Der Pramac-Ducati-Pilot sicherte sich beim Frankreich-GP 2018 in Le Mans den zweiten Platz. Damit stand Petrux zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Siegertreppchen. Letztmals durfte er in Motegi im Oktober 2017 an einer Siegerehrung teilnehmen. Das jüngste Erfolgserlebnis könnte für den Werksfahrer der Roten im Transferpoker noch Gold wert sein.

Denn sein Arbeitgeber höchstpersönlich brachte ihn neben Teamkollege Jack Miller im Laufe des Wochenendes als mögliche Alternative für Jorge Lorenzo ins Spiel. Die Gerüchteküche brodelt. Von Lorenzos Verbleib bei Ducati über einen Wechsel zu Suzuki bis hin zu einem Sabbatical scheint alles möglich. Muss der fünffache Weltmeister das Ducati-Werksteam verlassen, scharrt das Pramac-Duo Petrucci/Miller bereits mit den Hufen.

Der zweite Platz in Le Mans kommt für Petrucci damit zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt. Ducati-Teamchef Paolo Ciabatti hat nämlich vor diesem Wochenende nicht nur verkündet, dass man mit Petrucci und Miller zwei Alternativen für Lorenzo besitzt. Man wartet zudem noch die Rennen in Le Mans und Mugello ab, ehe man eine Entscheidung in der Fahrerfrage trifft.

Petrucci rührt daher nach dem Rennen in Le Mans nochmal die Werbetrommel in eigener Sache: "Ducati kennt mich sehr gut. Ich hoffe, sie betrachten das Gesamtbild der letzten Saisons und nicht nur die jüngsten Rennen. Natürlich hilft mir dieser zweite Platz. Ich habe zwar eine andere Möglichkeit, aber auch eine Vertragsoption mit Ducati, die bis Ende Juni läuft. Sie müssen ja oder nein sagen. Da hilft der zweite Platz aktuell schon."

Petrucci sammelt Argumente für Wechsel ins Ducati-Werksteam

Nicht nur das jüngste Resultat spielt Petrucci in die Karten. Der Italiener zählt weitere Vorzüge auf: "Jorge ist ein großartiger Fahrer, er hat viele Titel gewonnen. Aber möglicherweise passt die Ducati nicht 100-prozentig zu ihm. Ich kenne das Bike seit drei Jahren, im ersten Jahr hatte ich mit der GP14 noch ein sehr altes Bike. Ducati hat die Wahl zwischen mir und Jack, denn unser Gehalt ist zudem deutlich niedriger."

Sollten diese Argumente nicht ausreichen, könnte Ducati Petrucci sogar ganz verlieren. Denn bereits im Vorjahr hatte der Pramac-Fahrer angekündigt: Bleibt mir hier der Aufstieg ins Werksteam verwehrt, werde ich auf jeden Fall den Arbeitgeber wechseln. Ob es dazu wirklich kommt, bleibt freilich abzuwarten. Alternativen besitzt Petrucci offenbar.

Der Ball liegt nun also bei Ducati. Die Entscheidung treffen die Roten in etwas mehr als zwei Wochen, im Anschluss an den Italien-GP in Mugello. Petrucci hat also noch einmal die Chance, mit einem Top-Resultat wie nun in Le Mans zu punkten. Das Momentum hat er nach P4 in Jerez und P2 in Le Mans auf jeden Fall auf seiner Seite.