Andrea Iannone schwebt derzeit auf einer Wolke des Glücks. Der Suzuki-Pilot kommt immer besser in Schuss und mit seinem Paket immer besser zurecht. Nun beim Spanien-GP ließ der Maniac eine ganz besondere Premiere folgen: Zum ersten Mal in seiner MotoGP-Karriere holte er zwei Pokale in Folge. In Jerez kam Iannone nämlich, wenn auch durch den Dreifachsturz Pedrosa-Dovizioso-Lorenzo etwas glücklich, als Dritter ins Ziel. Den Grundstein dafür hat Iannone aber schon viel früher gelegt.

"Ehrlich gesagt fahre ich so wie im letzten Jahr. Aber das Bike und das Setup sind ganz anders. Wir haben bei den Wintertests den besten Weg für mich gefunden. Ich bin happy darüber und mein Gefühl verbessert sich stetig. Schritt für Schritt kommen wir nach vorne und alles fühlt sich besser an", jubelt Iannone nach seinem erneuten Coup. Die akribische Arbeit zusammen mit seiner Suzuki-Crew scheint sich voll ausgezahlt zu haben.

Die jüngsten Erfolge stellen zudem eine besondere Genugtuung für den Italiener dar. Schon im Vorjahr geriet Iannone ordentlich in die Kritik, vor allem Suzuki-Legende Kevin Schwantz knöpfte sich den Maniac vor. Auch Teamkollege Alex Rins rückte ihm auch immer weiter auf die Pelle, ein Verbleib bei Suzuki über die MotoGP-Saison 2018 hinaus blieb lange Zeit doch sehr fraglich. Doch nun scheint Iannone den Spieß endgültig umgedreht zu haben.

Andrea Iannone musste sich viel Kritik anhören, Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl
Andrea Iannone musste sich viel Kritik anhören, Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl

Zeit für Iannone, um einmal kurz den Moment zu genießen: "Das passiert manchmal. Das ist jetzt das erste Mal, dass ich zwei Mal hintereinander aufs Podium gefahren bin. Darüber bin ich glücklich." Mit seiner Arbeit ist er aber noch lange nicht fertig, die Lücke nach vorn soll zusammen mit dem Suzuki-Team weiter verringert werden. Immerhin: Nach vier Rennen weist ihn die MotoGP-WM mit 47 Punkten als Gesamt-Vierten aus.

Iannone in Jerez: Schlechte Entscheidung am MotoGP-Grid

Iannone ist sich aber auch bewusst, dass er im Jerez-GP mit viel Glück auf das Podium gekommen ist. Die Pace für ein Podium aus eigener Kraft war zumindest in den Trainings da, aber: "Letztlich haben wir am Grid hinten noch vom Medium- auf den harten Reifen gewechselt. Das war keine gute Entscheidung. Wir hatten damit viele Probleme beim Beschleunigen und sind viel herumgerutscht." Iannone hatte so Mühe, mit der Spitzengruppe mitzuhalten und war lange Zeit um Platz sieben herum unterwegs.

Außerdem entpuppte sich Iannone als Dritter als größter Profiteur des Dreifach-Crashs um Dani Pedrosa, Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo. Diese Umstände trüben die guten Eindrücke dieses Wochenendes aber keinesfalls. Andrea Iannone ist zurück und kann auch mit der Suzuki um Spitzenpositionen kämpfen. Vor allem dank der guten Arbeit über den Winter.