Cal Crutchlow steht am Sonntag in Jerez erstmals seit Silverstone 2016 auf der Pole Position einer MotoGP-Startaufstellung. Er brachte in einem unglaublich engen Qualifying, in dem der Achtplatzierte Andrea Dovizioso nur gut eine Zehntelsekunde hinter Dani Pedrosa auf Rang zwei lag, 0,259 Sekunden zwischen sich und das restliche Feld. Eine echte Galavorstellung von Crutchlow!

Seine insgesamt vierte Pole-Position der MotoGP holte Crutchlow mit einer durchaus ungewöhnlichen Strategie. Als einer von nur zwei Piloten setzte er in Q2 auf drei Runs, wechselte dabei zwischen seinen beiden Motorrädern hin und her und hatte nur insgesamt drei schnelle Runden zur Verfügung. "Das war natürlich ein gewisses Risiko, aber es ist aufgegangen", freute sich der LCR-Honda-Pilot.

Beeindruckend: Auf beiden Maschinen fuhr Crutchlow eine Rundenzeit, die klar für die Pole Position gereicht hätte. "Meine Bikes waren genau gleich abgestimmt. Es gibt dennoch viele Fahrer, die ein bevorzugtes Motorrad haben, auf dem sie sich besser fühlen. Ich kann eben mit beiden Bikes schnell sein", meinte ein gewohnt selbstbewusster Crutchlow nach dem Qualifying.

Im Hinblick auf das Rennen bleibt der Brite aber bescheiden: "In diesem Jahr ist hier alles sehr eng beisammen. Marc und Dani gilt es zu schlagen, die Suzukis sind mit dabei, Dovi hat sicher eine gute Pace, Vale überrascht uns immer wieder am Sonntag, Johann ist in den Rennen auch meistens stärker als im Qualifying - das wird ein langes und hartes Rennen."

Crutchlow braucht neues Auto

Bis dahin kann Crutchlow jetzt einmal seine Pole Position genießen und war am Samstagabend durchaus zu Scherzen aufgelegt. "Ich habe gerade zu Johann gesagt, dass mir das gar nicht passt, dass Marc schon circa sieben BMW zu Hause stehen hat und dieses Jahr Johann sich den BMW holt", witzelte er in Anlehnung an den BMW, den der beste Qualifyer am Saisonende bekommt. Zarco führt die Wertung aktuell vor Marquez, Pedrosa und eben Crutchlow an. "Ich brauche ein neues Auto", jammerte der in der Pressekonferenz.