Repsol Honda angelt nach Andrea Dovizioso. Was am Donnerstag in Vorfeld des MotoGP-Rennens in Jerez als vage Aussage von Marc Marquez begann, erhärtete sich am Freitag. Denn Dovizioso selbst deutete nach dem zweiten Training an, dass Honda eine künftige Option für ihn darstellt.

MotoGP: Aktuelle Transfergerüchte aus Jerez: (05:04 Min.)

Marc Marquez hatte am Donnerstag eine Frage nach seinem Wunsch für einen künftigen Teamkollegen mit folgendem Satz beantwortet: "Die einzigen starken Fahrer die verfügbar sind, sind wohl Dani und Dovi."

Dovizioso spricht mit anderen Teams

Der Name Dovizioso war somit zum ersten Mal in Zusammenhang mit Honda gebracht worden. Somit wurde beim Italiener am Freitag nachgefragt, ob an diesem Gerücht etwas dran sei. "Ich glaube, er (Marc Marquez) ist über alles informiert, was Honda macht", meinte der MotoGP-Vizeweltmeister mit einem verschmitzten Grinsen.

Auf weiteres Nachfragen, ob er bereits in konkreten Verhandlungen mit Repsol Honda stehe, versuchte Dovizioso, sich aus der Affäre zu ziehen: "Ach komm schon", antwortete er dem fragenden Journalisten und fügte nach einer kurzen Pause hinzu: "Wir sind für alles offen und sprechen mit anderen Herstellern. Das ist ganz normal und ich sehe da kein Problem drin."

Die somit indirekt bestätigten Gespräche zwischen Honda und Dovizioso decken sich mit zwei weiteren Gerüchten aus den vergangenen Wochen: Zum einen soll der Italiener ein erstes Angebot von Ducati abgelehnt haben. Zum anderen soll Dani Pedrosa bei Honda angezählt sein.

Schlechte Nachrichten für Pedrosa

Bereits Johann Zarco galt als potenzieller Nachfolger von Pedrosa, doch der Franzose unterschrieb am Donnerstag bei KTM. Honda-Manager Alberto Puig bestätigte danach, dass man mit Zarco verhandelt habe, sich aber nicht einig wurde.

Pedrosa ist seit seinem WM-Einstieg im Jahr 2001 Werksfahrer bei Honda. Mit Shuhei Nakamoto und Livio Suppo verlor er auf der Management-Ebene in den vergangenen Jahren seine größten Fürsprecher.

Dovizioso war bereits von 2009 bis 2011 in der MotoGP bei Repsol Honda unter Vertrag, verließ die Japaner allerdings, als ihm für die Saison 2012 von Honda nur ein Platz in einem Satellitenteam angeboten wurde. Mittlerweile ist bei HRC aber eine völlig neue Chefriege am Ruder, womit es auch keine persönlichen Animositäten zwischen Dovizioso und Honda geben sollte.

Natürlich könnten die Gespräche mit Honda letztlich den Zweck haben, Doviziosos Preis bei Ducati in die Höhe zu treiben. Denn neben dem inferioren Jorge Lorenzo ist der Italiener aktuell der einzige Erfolgsgarant im Werksteam.