Der Start ins vierte Rennwochenende der MotoGP-Saison 2018 ist Cal Crutchlow und seinem Team geglückt. Der Brite fuhr im zweiten Freien Training unter heißen Wetterbedingungen eine 1:38.614 und krönte sich damit zum schnellsten Mann des Tages. Doch Crutchlow versichert, dass es ihm seine Honda nicht einfach gemacht hat.

Dabei ist das kein spezifisches Problem auf der Strecke in Jerez, sondern ein grundlegendes mit der RC213V. Doch ob es wirklich ein Problem ist, dass die Honda so schwer in den Griff zu kriegen ist, daran zweifelt der LCR-Pilot mittlerweile. "Wir kämpfen immer noch gegen das Motorrad", erklärt Crutchlow, führt aber weiter aus: "Aber so ist die Honda nun mal. Es ist seltsam, denn wir wollen sie immer ruhiger und einfacher zu fahren machen."

Damit erzählt Crutchlow nichts Neues, schon lange ist genau dieser Fortschritt das erklärte Ziel der Honda-Ingenieure, um Crutchlow, Marc Marquez und Co. das Leben mit der RC213V das Leben ein bisschen einfacher zu machen. Der Tages-Schnellste aus Jerez stellt das Ganze jetzt aber in eine andere Perspektive: "Ich glaube, dass wir alle ganz tief in unserem Inneren es so genießen, wie es jetzt ist."

Cal Crutchlows erster Tag in Jerez war erfolgreich, Foto: LCR
Cal Crutchlows erster Tag in Jerez war erfolgreich, Foto: LCR

Das klingt zunächst erstmal nach einem abwegigen Gedanken, aber Crutchlow erklärt seinen Gedankengang wie folgt: "Es ist nicht einfach, die Honda so wie sie ist, zu fahren. Aber wenn man es schafft, mit ihr schnell zu sein und zu siegen, dann ist die Belohnung umso größer."

So wird es Crutchlow auch heute ergangen sein, denn als Tages-Schnellster hat er zwar das Rennen noch nicht gewonnen, hat aber gute Vorarbeit geleistet. "Ich bin mit unserer Arbeit zufrieden, das Bike funktioniert gut", findet der Brite. Er glaubt aber auch, dass trotz seiner Bestzeit vom Freitag ein anderer Honda-Pilot die Nase vorn hat. "Marc scheint die beste Pace von allen zu haben", erklärt er. Marquez hat den ersten Tag in Jerez ebenfalls stark begonnen, von einem fast typischen Sturz im FP2 einmal abgesehen. Der wird den amtierenden Weltmeister allerdings nicht beunruhigen. Die anderen Piloten aber vielleicht umso mehr.

Denn Marquez kommt, wie Crutchlow erinnert, frisch von einem Sieg in Austin und ist damit noch motivierter. Außerdem haben Marquez und Pedrosa in Jerez vor einigen Wochen einen privaten Test durchgeführt, ihnen fällt es laut Crutchlow also vielleicht leichter, in Jerez zu fahren. Nichtsdestotrotz glaubt Crutchlow an seine Chancen. "Viele Piloten sind schnell, es wird ein spannendes Rennen. Aber ich habe heute schon versucht, konkurrenzfähig zu sein und glaube, dass ich es auch war." Sein Name ganz oben auf der Ergebnisliste dürfte dem Briten darüber Gewissheit geben.

Für den Qualifying-Samstag gehen Crutchlows Pläne jedoch noch weiter. Trotz des guten Gefühls und der starken Leistung am Freitag will er die Honda noch weiter verbessern. "Ich denke, wir können unser Paket für morgen noch verbessern", so Crutchlow. "Ich habe mich heute gut gefühlt, aber es ginge schon noch besser."