Die MotoGP-Saison 2018 begann für Yamaha alles andere als gut. Schon bei den Wintertestfahrten klagten Maverick Vinales und Valentino Rossi über mangelnden Grip, die Pace der beiden Stars war dementsprechend schlecht. Beim Auftakt in Katar musste man das schlechteste Ergebnis seit 2004 auf dem Losail International Circuit hinnehmen, in Argentinien war man meilenweit von der Pace der schnellsten Piloten entfernt.

Man musste bei Yamaha ein ähnliches Debakel befürchten, wie es die erfolgsverwöhnte Truppe schon im Laufe der Saison 2017 ereilte. Nach dem MotoGP-Wochenende von Austin scheint es aber nun so, als hätte man gerade noch rechtzeitig den Kopf aus der Schlinge gezogen. Maverick Vinales war in Texas die klare Nummer zwei hinter dem am Circuit of the Americas gewohnt dominanten Marc Marquez und auch Valentino Rossi lieferte ein durchwegs starkes Rennen ab.

Die Ränge zwei durch Vinales und vier durch Rossi sorgen dafür, dass Yamaha nach drei Grands Prix in der Saison 2018 die Teamwertung der MotoGP anführt. Vinales ist mit fünf Punkten Rückstand auf WM-Leader Andrea Dovizioso zudem voll im Rennen um die Fahrer-Weltmeisterschaft. Damit war nicht zu rechnen.

Yamaha arbeitet an Elektronik-Schwäche

Bei Yamaha scheint man aber in der großen Problemzone Elektronik seit Argentinien entscheidende Fortschritte gemacht zu haben. "Das war das Puzzleteil, das mir gefehlt hat, um mit diesem Motorrad richtig pushen zu können", war Vinales nach dem Rennen von Austin überzeugt. "Nun fühle ich mich wieder wohl und kann mich von Runde zu Runde steigern. Ich habe endlich wieder die Möglichkeit, meinen Stil richtig durchzuziehen."

Maverick Vinales hatte nach langer Zeit wieder Grund zum Jubeln, Foto: Movistar Yamaha
Maverick Vinales hatte nach langer Zeit wieder Grund zum Jubeln, Foto: Movistar Yamaha

Vinales wirkt also zuversichtlich, wieder zu ähnlicher Form wie früh in der Saison 2017 zurückkehren zu können, als er das Geschehen in der MotoGP dominierte. Auch Valentino Rossi lobte die Fortschritte, die man bei Yamaha mit der M1 in kurzer Zeit gemacht hat: "Es macht mir wieder mehr Freude, mit diesem Motorrad zu fahren. Das Bike erinnert mich wieder mehr an da, was ich von Yamaha gewohnt bin. Ich habe nun deutlich mehr Vertrauen."

Rossi und Vinales auch in Europa stark?

Spannend wir nun zu beobachten sein, ob Yamaha die starke Pace aus Austin auch mit nach Europa nehmen kann. Auf den engeren Strecken am Kernkontinent der MotoGP hatte man im Vorjahr oft große Probleme, vor allem bei hohen Temperaturen waren Rossi und Vinales chancenlos. Mut sollte Yamaha aber die Tatsache machen, dass man sich in Austin bei einer nicht geringen Asphalttemperatur von 35 Grad im Rennen mehr als beachtlich schlug.