Marc Marquez erntete für seinen Auftritt im Argentinien-Grand-Prix der MotoGP am vergangenen Sonntag jede Menge Kritik. Sein Verhalten am Start sowie die Manöver gegen Aleix Espargaro und Valentino Rossi wurde von fast allen Beobachtern als rücksichtslos und gefährlich eingestuft.

Marquez selbst sieht aber keinen Grund, seinen Stil deshalb zu überdenken. "Ich werde an meiner Fahrweise nichts ändern. Ich habe schon immer versucht, alles zu geben. In Argentinien sind einfach viele Dinge zusammengekommen, etwa die schwierigen Bedingungen", erklärte Marquez bei einem Event seines Sponsors Estrella Galicia im brasilianischen Sao Paulo am Dienstag.

Marc Marquez gesteht Fehler gegen Valentino Rossi ein

Zumindest die Tatsache, dass sein Manöver gegen Rossi nicht in Ordnung war, gesteht Marquez ein: "Es war Pech, dass ich Valentino berührt habe. Er ist dann auf das Gras gekommen und gestürzt. Ich verstehe aber, dass es ein Fehler von mir war und dass ich dafür bestraft werden musste." Eine Aussage, die sich schon etwas anhört, als Marquez' erste Statements nach dem Rennen, in denen er noch meinte, gegen Rossi 'nichts Verrücktes' gemacht zu haben.

Marquez erhielt, nachdem ihm die Rennleitung bereits Strafen für das Verhalten am Start (Ride-Through-Penalty) und die Aktion gegen Aleix Espargaro (Rückgabe einer Position) aufgebrummt hatte, für die Kollision mit Rossi nach Rennende eine 30-Sekunden-Zeitstrafe, die ihn von Rang fünf auf P18 zurückbeförderte und so elf wertvolle Punkte kostete.

Marquez wehrt sich gegen harte Kritik

Trotz des Eingeständnisses seines Fehlers empfindet Marquez die Kritik an ihm überzogen und sieht sie darin begründet, dass die Kollision mit MotoGP-Superstar Valentino Rossi passierte und nicht mit einem weniger populären Piloten. "So etwas kann jedem Fahrer passieren. Wir gehen alle ans Limit", rechtfertigt sich Marquez. "Wichtig ist, seine Lehren daraus zu ziehen. Ich versuche immer, aus meinen Fehler zu lernen, aber das war es dann auch schon. In Argentinien ist es mit Valentino passiert, aber es hätte genauso gegen einen anderen Fahrer sein können. Valentino ist auch nur einer von vielen Gegnern."

MotoGP Argentinien: Das Chaos-Rennen in der Analyse (25:04 Min.)

Rossi selbst ging mit Marquez direkt nach dem Rennen in Argentinien ja hart ins Gericht. Marquez würde den Sport zerstören, wäre absichtlich mit ihm kollidiert und er habe Angst, sich die Strecke mit dem Repsol-Honda-Piloten zu teilen, gab Rossi da unter anderem zu Protokoll. "Dazu möchte ich gar nichts mehr sagen", so Marquez am Dienstag. "Direkt nach dem Rennen ist man natürlich aufgebracht, aber wenn man sich die Karrieren alle Fahrer ansieht, dann hat jeder irgendwann solche Fehler gemacht."