Ducati soll Andrea Dovizioso das erste Angebot für eine Vertragsverlängerung vorgelegt haben. Wie das französische Fachportal "GP-inside" berichtet, soll man dem MotoGP-Vizeweltmeister einen Vertrag bis Ende 2020 angeboten haben - mit einem Jahresgehalt von sechs Millionen Euro.

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Dieser Gehaltssprung würde eine Vervierfachung von Doviziosos bisherigem Einkommen bei Ducati bedeuten. Im Gegenzug steht Jorge Lorenzo eine Kürzung seiner bisherigen Einkünfte ins Haus. Der dreifache MotoGP-Weltmeister kassierte bislang zwölf Millionen Euro pro Jahr.

Weniger Gehalt für Jorge Lorenzo

Ducati-Sportchef Paolo Ciabatti hatte bereits im Februar angekündigt, dass man für Lorenzos Dienste künftig deutlich weniger Geld ausgeben möchte. Im Vertragspoker 2016 musste man mit hohen Einsätzen in die Transferphase gehen, um sich den prominenten Fahrer ab 2017 zu sichern. Mittlerweile ist aber klar, dass Dovizioso die Nummer eins im Team ist.

Im Vorjahr gewann der Italiener sechs Rennen, musste sich im Titelrennen erst im Finale geschlagen geben und holte am Ende fast doppelt so viele WM-Punkte wie Lorenzo. Der wiederum stand nur dreimal auf dem Podest und fuhr nur 13 Zähler mehr ein als Danilo Petrucci (vier Podien 2017) auf der Factory-Ducati im Pramac-Team.

Wie geht es mit Petrucci weiter?

Petrucci erweist sich nun als zusätzlicher Joker Ducatis im Vertragspoker mit Lorenzo. Denn der Italiener holte beim MotoGP-Auftaktrennen in Katar den 5. Platz, während Lorenzo aufgrund eines Bremsdefekts im Kampf um die hinteren Top-10-Plätze ausfiel und die erste Nullnummer der Saison einfuhr. Petrucci hatte bereits im Januar angekündigt, Ducati den Rücken zu kehren, wenn man ihn nicht ins Werksteam befördere.

Lorenzo muss sich auf eine deutliche Gehaltskürzung einstellen, insofern er überhaupt bei Ducati weitermachen will. Seine Optionen sind allerdings dürftig: Yamaha hat bereits mit beiden Fahrern bis Ende 2020 verlängert, Honda sucht neben Marc Marquez kein zweites Alphatier, Aprilia wird sich Lorenzo kaum leisten können, KTM wohl nicht leisten wollen.

Lorenzo: Kaum MotoGP-Optionen

Zuletzt kamen im MotoGP-Paddock Gerüchte auf, dass Suzuki seine Fühler nach Lorenzo ausstrecken könnte. Dort ist man mit Millionen-Gagen aber vorsichtig geworden, nachdem sich Andrea Iannone bislang eher als teurer Flop erwies. Dabei kassiert der Italiener mit drei Millionen pro Jahr nur ein Viertel dessen, was Lorenzo aktuell bei Ducati bekommt.

Andrea Dovizioso kann das indes egal sein: Der WM-Führende dürfte nun das erste Angebot auf dem Tisch haben und wohl bald Klarheit über seine Zukunft bei Ducati schaffen. Dann kann er sich auf das Titel-Duell gegen Marc Marquez konzentrieren. Denn diese Aufgabe wird ihm noch genug Kopfzerbrechen bescheren.