Andrea Dovizioso startet beim MotoGP-Auftakt in Katar zwar nur von Platz fünf, doch für viele seiner Kollegen ist er der Favorit auf den Sieg am Sonntag.

"Der eigentlich schnellste Mann sitzt gar nicht hier: Denn Andrea hat die beste Pace für das Rennen", stellte Marc Marquez bei der Pressekonferenz der drei Topplatzierten am Samstag fest. "Im vierten Training hatten viele Fahrer eine Pace von mittleren 1:55er-Zeiten. Einzig Andrea und Danilo (Petrucci) waren etwas schneller."

Dovizioso hatte diese Session für sich entschieden - so wie am Tag zuvor bereits die ersten beiden Trainings. Als Schnellster war er in das Qualifying eingezogen, wo er - neben dem bedeutungslosen FP3 - die schwächste Session des bisherigen Wochenendes zeigte. Der Vizeweltmeister meinte zu seiner Zeit im Q2: "Im zweiten Stint ist mir leider keine gute Runde gelungen."

Dovi nimmt Favoritenrolle an

Doch die Rennpace stimmt, weshalb Dovizioso die Favoritenrolle gar nicht abstreitet. Mit einem Augenzwinkern meinte er nach dem Qualifying: "Ja, vielleicht bin ich der Favorit. Ich hoffe es zumindest. Aber es gibt einige Fahrer mit einer starken Pace."

Doch für Sonntag erwarten die meisten MotoGP-Fahrer ein taktisches Rennen. Das richtige Einteilen der Reifen-Reserven wird wichtiger werden als der schiere Speed. Und genau das ist eine Spezialdisziplin von Dovizioso. "Dovi ist ganz stark im Managen seiner Reifen. Das kann er besser als wir alle", sagte Danilo Petrucci.

Dovizioso weiß jedenfalls um die Schlüsselfaktoren am Sonntag: "Mit Sicherheit wird morgen der Reifenverbrauch den entscheidenden Unterschied machen. Die Strategie ist für jeden von uns morgen das wichtigste."

MotoGP-Entscheidung im Kopf

Aus der Ruhe bringen lässt sich der starke Taktiker dadurch aber nicht. "Das erste Rennen hier in Katar ist oft ziemlich verrückt. Viel hängt hier vom Kopf ab und es ist nicht einfach, richtig auf die entsprechenden Situationen zu reagieren. Ich fühle mich aber gut, muss morgen also einfach nur clever agieren."

Auch das Gesetz der Serie würde für ein starkes MotoGP-Ergebnis sprechen: In den vergangenen drei Jahren landete Dovi stets auf dem zweiten Platz. Nun wäre eigentlich die Zeit für seinen ersten Sieg in Katar gekommen.