Die deutsche Motorrad-Legende Ralf Waldmann ist tot. Der zweimalige Vizeweltmeister in der 250ccm-Klasse der Motorrad-WM erlag wohl in der Nacht auf Sonntag, dem 11. März einem Herzinfarkt. Das wurde nun bekannt.

Ralf Waldmann startete zwischen 1986 und 2009 bei insgesamt 169 GP-Rennen in den Klassen bis 80ccm, 125ccm, 250ccm und holte dabei 20 Siege und 50 Podestplätze, dazu zehn Pole-Positions. Insgesamt sammelte der Deutsche 1668 Punkte in seiner Karriere.

Waldmann hält mit dieser Statistik einen Rekord, auf den kein Fahrer in der MotoGP-WM stolz wäre: Den für die meisten Siege, ohne jemals einen WM-Titel errungen zu haben. 1997 war Waldmann am knappsten dran: Gegen Max Biaggi unterlag er um lediglich zwei Punkte. In einem Video auf der offiziellen MotoGP-Seite meinte Waldmann 2016 im Scherz, ein Manöver von Olivier Jacque beim Österreich-GP hätte ihm die entscheidenden Zähler gekostet.

Sein wohl kuriosester Sieg: Das 250er-Rennen in Donington 2000. Waldmann riskierte bei widrigen Bedingungen und setzte auf Regenreifen, wurde dabei sogar fast überrundet. Am Ende wurde es nass und so ließ er sämtliche Konkurrenten stehen, machte teilweise über zehn Sekunden pro Runde gut. In der allerletzten Kurve überholte er den Führenden Jacque.

Einige Jahre nach seinem Rücktritt kehrte Waldmann wieder als feste Figur in die Paddocks der MotoGP zurück, denn seit 2016 ist er als TV-Experte für Eurosport an der Seite von Moderator Jan Stecker im Einsatz. Auch 2018 wollte der Sportsender wieder auf das Fachwissen Waldmanns zurückgreifen. Sein plötzlicher Tod mit 51 Jahren verhindert dies. 'Motorsport-Magazin.com' spricht allen Angehörigen Waldmanns sein tiefstes Beileid aus.

Schock für die deutsche Motorrad-Welt: RIP Ralf Waldmann (00:55 Min.)