Die MotoGP kann sich aktuell an Bewerbern für neue Rennen im Kalender kaum erwehren. Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta plauderte nun sogar eine konkrete Liste aus: "Ja, es gibt eine Warteliste: Wir haben Bewerbungen aus Brasilien, Mexiko, Indonesien, China, Indien und Kasachstan", erklärte Ezpeleta im Interview mit der spanischen Seite "motofan.com".

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Hoffnung auf allzu rasche Aufnahme sollten sich die Bewerber aber nicht machen, denn der Kalender ist mit aktuell 19 Rennen bereits am oberen Limit. Zudem haben die meisten Rennen Verträge bis 2020 oder länger. Einzig der Argentinien-GP (Ende 2019) läuft in der kommenden Saison aus, wobei eine Verlängerung keineswegs ausgeschlossen ist.

"19 bis 20 Rennen pro Saison sind möglich, aber darüber hinaus sollten wir vorerst nicht gehen", so Ezpeleta. "Das bedeutet: Wir werden neue Rennen erst dann aufnehmen können, wenn ältere Verträge auslaufen." Für die Saison 2019 war ursprünglich eine Rückkehr der Motorrad-WM nach Finnland geplant.

Indonesien klopft lautstark an

Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten dürfte das MotoGP-Rennen am sogenannten "KymiRing" aber platzen. Indonesien gilt als wahrscheinlichster Ersatzkandidat: Dort errichtete Hermann Tilke eine neue Rennstrecke in Palembang auf Sumatra. Aufgrund des MotoGP-Hypes in Südostasien - in Thailand werden 300.000 Zuschauer erwartet - und aufgrund der hohen Absatzzahlen der Hersteller in dieser Region ist Indonesien der attraktivste Erweiterungskandidat.

Im aktuellen Rennkalender stehen trotz vieler Bewerber nach wie vor vier MotoGP-Events in Spanien: Jerez, Barcelona, Aragon und Valencia. Mittelfristig scheint diese Zahl kaum haltbar. "Es wird vermutlich nicht zu halten sein, insofern wir nicht auf 25 Rennen erhöhen. Aber heute ist noch niemand in der MotoGP-Familie unglücklich über die vier Läufe in Spanien. Medial, wirtschaftlich und sportlich sind alle damit zufrieden."

In Katar startet mit dem Auftakt am 18. März die neue MotoGP-Saison. Diese ist mit 19 Rennen die längste der Geschichte. Zu den bisherigen 18 Läufen gesellt sich zum ersten Mal Thailand, wo in Buriram am 7. Oktober die Premiere auf dem Programm steht.