Die MotoGP-Testfahrten auf dem Chang International Circuit in Buriram (Thailand) verliefen für Ducati-Pilot Jorge Lorenzo alles andere als wunschgemäß. Seine Bilanz nach drei heißen Tagen auf der Strecke: Die Plätze zehn, zehn und 22 in den Tageswertungen. Auf der kombinierten Zeitenliste aller drei Tage scheint sein Name mit 0,948 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Dani Pedrosa auf Position 16 auf. Das gute Gefühl vom Sepang-Test, als Lorenzo einen neuen Rundenrekord in den Asphalt brannte, scheint verflogen zu sein.

Lorenzo spielt allerdings die Bedeutung dieser relativ schlechten Platzierungen herunter. "In Sepang habe ich mich viel besser gefühlt. Aber hier habe ich mich an allen drei Tagen nicht gut gefühlt, also habe ich auch nicht für eine Rundenzeit gepusht. Meine besten Zeiten bin ich in der Rennsimulation gefahren", winkte der Mallorquiner nach dem Sonntag ab.

Jorge Lorenzo: Drei Tage, kaum Gefühl für Ducati

Immerhin, Stürze von Lorenzo im Laufe der drei MotoGP-Testtage in Thailand sind keine überliefert. Dennoch, den springenden Punkt hat der Ducati-Pilot schon angesprochen: Das mangelnde Gefühl. Das begann schon am Freitag. "Ich war heute nicht in der Lage, schnell zu sein. In den nächsten beiden Tagen müssen wir einen Weg finden, wie wir das Gefühl für das Bike verbessern können, damit ich hart pushen kann", beklagte Lorenzo bereits damals. Keine der drei neuen Ducati-Verkleidungen half ihm dabei, mehr Gefühl aufzubauen.

Ducati-Pilot Jorge Lorenzo fuhr am Sonntag hinterher, Foto: Ducati
Ducati-Pilot Jorge Lorenzo fuhr am Sonntag hinterher, Foto: Ducati

Als es auch am Samstag nicht viel besser lief, wirkte Lorenzo bereits etwas ratlos. "Wir waren nicht konkurrenzfähig genug, ich hatte kein gutes Gefühl für das Bike und wir müssen noch analysieren, warum. Auch wenn es so aussieht, als würde ich an einigen Punkten der Strecke besser fahren, sind andere Fahrer noch besser und daher liegen wir etwas zurück", tappte der Ducati-Fahrer weiter im Dunkeln. Um Anhaltspunkte zu erhalten, entschloss man sich bei Ducati daher zu einem radikalen Schritt.

Man entzog Danilo Petrucci am Sonntag seine GP17 und gab sie stattdessen Lorenzo, damit er Vergleichstests mit der GP18 durchführen konnte. Ergebnis: Lorenzo bescheinigt der GP18 mehr Potenzial, auch wenn sie in gewissen Bereichen hinter der GP17 zurück liegt. "Beide Motorräder haben Stärken und Schwächen und es ist schwer, die richtige Mischung für Katar zu finden. Das neue Bike hat denke ich mehr Potenzial, also werden wir wohl die Saison damit beginnen", gab Lorenzo zu Protokoll.

Ducati-Boss schätzt: Lorenzos Form streckenabhängig

Für die Ducati-Bosse ist die Thailand-Form von Lorenzo aber kein Grund zur Beunruhigung. "Er konnte nicht die richtigen Linien finden und mag diese Strecke nicht. Wir werden versuchen, ihn in die richtige Form zu bringen, damit er auch daran glaubt, mit den Top-Jungs mithalten zu können. Ich denke, es ist nur eine Sache der mentalen Einstellung. Er hat einfach nur seine Probleme mit dieser Strecke", vermutet Davide Tardozzi.

Die nächste Chance, sich auf der Ducati zu beweisen, hat Lorenzo Anfang März bei den dreitägigen Testfahrten auf dem Losail International Circuit in Katar. Dort beginnt am 18. März auch die MotoGP-Saison 2018. Im Vorjahr bei seinem Ducati-Debüt erreichte Lorenzo dort Platz elf. Insgesamt kann sich Lorenzos Katar-Bilanz jedoch sehen lassen: Beim Flutlicht-GP holte der Ducati-Pilot in der MotoGP-Klasse bereits drei Siege und fuhr vier weitere Male auf das Siegertreppchen. Katar dürfte ihm also besser liegen als Thailand.