Jorge Lorenzo stehen bei Ducati wohl schwierige Gehaltsverhandlungen ins Haus. Der dreifache MotoGP-Weltmeister könnte im Zuge seines neuen Vertrags deutlich weniger kassieren als bisher. Das stellte nun Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti in Aussicht.

"Ich denke nicht, dass wir Jorge den gleichen Betrag wie bei seiner Verpflichtung zahlen können", stellte Ciabatti im Gespräch mit "Autosport" fest. Er führte aus: "Die Situation ist eine völlig andere als 2016. Als wir Jorge verpflichtet haben, hatte er ein lukratives Angebot von Yamaha auf dem Tisch und war zudem amtierender Weltmeister."

Lorenzo verdient besser als Dovizioso

Lorenzo soll bei Ducati zwölf Millionen Euro pro Jahr kassieren. Mit nur drei Podestplätzen und 137 WM-Punkten fuhr er im Vorjahr aber die schlechteste MotoGP-Saison seiner Karriere. Teamkollege Andrea Dovizioso, dessen Gehalt mit rund zweieinhalb Millionen Euro kolportiert wird, gewann hingegen sechs Rennen und musste sich erst beim Saisonfinale in Valencia im Titelkampf geschlagen geben.

Die Relationen innerhalb der italienischen Mannschaft stimmen nicht mehr, so Ciabatti: "Als wir mit Andrea Mitte 2016 verlängert haben, hatte er auf Ducati noch kein einziges Rennen gewonnen. Er ist nun in einer stärkeren Position und wir wollen ihn auch für 2017 belohnen." Die Verträge von Lorenzo und Dovizioso laufen mit Saisonende aus. Ducati hat bereits signalisiert, mit beiden Fahrern verlängern zu wollen. Allerdings wird sich die Gehaltsverteilung wohl ändern, womit Lorenzo wohl mit einem geringeren Betrag Vorlieb nehmen muss.

Ducatis MotoGP-Budget noch unklar

Die Ducati Motor Holding machte 2016 einen operativen Gewinn von rund 100 Millionen Euro. Der VW-Konzern wollte die italienische Traditionsmarke im vergangenen Jahr zwar verkaufen, entschied sich im Herbst aber dagegen. Das MotoGP-Team verlor mit der italienischen Telekom im Winter einen der wichtigsten Sponsoren. Wieviel Budget für die kommenden Jahre zur Verfügung steht, ist daher noch unklar.

"Wir werden uns nun mit unseren Sponsoren unterhalten. Erst wenn wir wissen, wieviel Geld wir ausgeben können, macht es Sinn, mit den Fahrer-Managern zu sprechen", gesteht Ciabatti. Neben Lorenzo und Dovizioso hatte zuletzt auch Danilo Petrucci, seit dem Vorjahr auf einem Ducati-Werksvertrag bei Pramac Racing geparkt, Anspruch auf einen Platz im Werksteam erhoben.

In einem Interview mit der "Gazzetta dello Sport" hatte der Italiener Ende Januar klargestellt, dass er Ducati nur bei einer Beförderung treu bleibe, andernfalls wechsle er zur Konkurrenz. Auch Petruccis Vertrag läuft mit Saisonende aus.