Sieben Grands Prix der MotoGP-Saison 2018 werden teils deutlich kürzer ausfallen als in den vergangenen Jahren. Bei den Rennen in Austin, Le Mans, Barcelona, Brünn und Misano wird um eine Runde verkürzt, der Spanien-GP in Jerez verliert zwei Runden und das große Saisonfinale in Valencia sogar drei komplette Umläufe.

Möglich wurden diese Anpassungen durch eine Änderung im Reglement der Motorrad-Weltmeisterschaft. Bisher war dort lediglich eine Unter- sowie eine Obergrenze für die Renndistanz vorgeschrieben, die zwischen 95 und 130 Kilometern lag. Das gab viel Spielraum, weshalb die Dauer der einzelnen Grands Prix etwa 2017 zwischen 39 Minuten in Spielberg und fast 46 Minuten in Valencia variierte.

FIM und Dorna bestimmen MotoGP-Distanzen

Um derart große Unterschiede zukünftig zu vermeiden, wird die Renndistanz jedes einzelnen Grand Prix beginnend mit der Saison 2018 vom 'Permanent Bureau' der MotoGP, das aus FIM-Präsident Vito Ippolito und Dorna-Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta besteht, festgelegt. Sie einigten sich auf die Verkürzungen bei den oben genannten Rennen.

Über die genauen Gründe für die Änderungen gab es bislang weder vom Motorradweltverband FIM noch von MotoGP-Promoter Dorna eine Auskunft. Zahlreiche Gerüchten geistern herum, etwa dass die Fahrer in der Safety Commission darum gebeten hätten oder dass die Verkürzungen auf Druck der Herstellervereinigung MSMA zu Stande kamen, um nicht an die Grenzen des Treibstofflimits von 22 Litern zu geraten.

Auch die Einführung der neuen Elektromeisterschaft MotoE ab der Saison 2019 wurde als möglicher Grund gesehen. Durch die zusätzliche Klasse bräuchte man mehr Platz im Zeitplan, so die Theorie. Nachdem am Mittwoch bei der offiziellen Präsentation der Serie in Rom aber bekanntgegeben wurde, dass die MotoE-Rennen am Sonntagmorgen zwischen dem MotoGP-Warm-Up und dem Moto3-Rennen stattfinden sollen, lässt sich diese Theorie wohl widerlegen. Ein verkürztes MotoGP-Rennen hätte in diesem Fall ja keinerlei Auswirkung, da es nach wie vor die letzte Session an einem Rennwochenende wäre.

Der Valencia-GP wird massiv verkürzt, Foto: LAT Images
Der Valencia-GP wird massiv verkürzt, Foto: LAT Images

MotoGP-Verkürzungen wohl wegen TV

Die logischste Begründung scheint deshalb zu sein, dass die Verkürzung der Renndistanzen ein Entgegenkommen gegenüber den Fernsehstationen ist. Eine Spanne von sieben Minuten zwischen dem kürzesten und längsten Rennen einer Saison macht die Planung der Live-Programme für die TV-Sender sehr schwierig. Mit den nun festgelegten Renndistanzen für 2018 sollte die Dauer der Grands Prix nur noch zwischen 39 und 42 Minuten pendeln.