Jeder Fan hat mit Sicherheit seinen Lieblings-Piloten im Fahrerlager der MotoGP. So offenbar auch Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, der in einem Interview zugab, dem MotoGP-Superstar Valentino Rossi den klaren Vorzug zu geben. Allerdings nur in bestimmten Belangen - und das sicher nicht im Sportlichen.

Der spanischen 'Marca' sagte Ezpeleta: "Die Leute sagen immer, dass ich Valentino stark bevorzugen würde. Dazu stehe ich." Was erst einmal überraschend aus dem Mund des Serien-Chefs klingt, relativiert Ezpeleta aber schnell: "Natürlich nicht im sportlichen Aspekt. Auf der Strecke ist er wie jeder andere Fahrer und wird auch so behandelt."

Als Beispiel für Rossis Gleichrangigkeit mit Jorge Lorenzo und Co. nennt der Spanier den legendär gewordenen Sepang-Clash aus dem Jahr 2015, bei dem Rossi eine Grid-Strafe für das Saisonfinale in Valencia aufgedrückt bekam. Mit den Strafen für die Piloten hat die Dorna allerdings nichts zu tun, diese Entscheidungen fällt die Rennleitung um Mike Webb.

Ezpeleta gibt dem Doktor aufgrund seines Images den Vorzug vor anderen MotoGP-Helden wie Jorge Lorenzo und Co. Rossi ist nach wie vor das Zugpferd der Zweirad-Königsklasse und deren bestes Marketing-Instrument. Die MotoGP verkauft sich auch dank des Yamaha-Piloten so gut wie sie es eben tut. "Valentino hat eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der MotoGP gespielt", sagt Ezpeleta. "Er ist länger dabei als alle anderen."

"Wenn wir uns als Ausrichter der WM bei irgendjemandem bedanken müssen, dann bei Valentino", fährt der MotoGP-Boss fort. "Selbst seine ärgsten Gegner müssen anerkennen, dass er ein ganz besonderer Pilot ist." Diese Aussage würde wohl kein aktueller oder ehemaliger Rivale Rossis anzweifeln. Vielmehr sagen viele Piloten ganz offen, wie groß ihr Respekt vor den Leistungen des 38-Jährigen ist.

Ezpeleta betont weiterhin, dass es vor allem die sportlichen Leistungen Rossis sind, die für ihn herausstechen. "Er ist ein herausragender Fahrer, dass ist das Wichtigste. Er liebt was er tut, genau wie ich", findet der Spanier eine Gemeinsamkeit zwischen sich und Rossi. "Valentino ist gern im Fahrerlager und beweist, dass er konkurrenzfähig ist. Und wenn der Tag kommt, an dem er der Meinung ist, genau zu haben, dann werden wir über seine Zukunft hier nachdenken." Bisher ist es laut Ezpeleta noch zu keinem Zukunfts-Gespräch zwischen ihm und Rossi gekommen. Fest steht jedenfalls, dass der Dorna-CEO sein bestes Zugpferd auch nach seiner aktiven Karriere halten will.