Das plötzliche Karriere-Ende von Juanfran Guevara kommt völlig überraschend. Mit erst 22 Jahren hängt der Spanier den Helm an den Nagel. Guevara ist jedoch nicht der erste Pilot, der die Öffentlichkeit mit seinem plötzlichen Karriere-Ende schockt. 'Motorsport-Magazin.com' nennt weitere Beispiele für Karrieren, die viel zu früh endeten:

Arthur Sissis

Arthur Sissis fuhr zwei Jahre lang für Aki Ajos Team, Foto: Milagro
Arthur Sissis fuhr zwei Jahre lang für Aki Ajos Team, Foto: Milagro

In der Anfangszeit der Moto3-Klasse hatte Australien gleich zwei vielversprechende Talente in seinen Reihen. Neben Jack Miller war nämlich auch Arthur Sissis am Start. Und der hatte auch die besseren Voraussetzungen, pilotierte er doch eine Werks-KTM im Team von Aki Ajo. Sein Debütjahr 2012 verlief auch vielversprechend, mit dem dritten Platz auf Phillip Island als Höhepunkt. In den Folgejahren konnte Sissis jedoch nicht daran anknüpfen. Nach Gesamtrang 15 im Jahr 2013 folgte der Wechsel zu Aspar. Dort konnte Sissis in elf Rennen nur noch drei Zähler sammeln. Im Dezember 2014 verkündete Sissis das Ende seiner Karriere im Motorrad-Straßensport. Stattdessen wechselte der Australier zum Speedway-Racing.

Ben Spies

2013 wurde zum Schicksalsjahr für Ben Spies, Foto: Milagro
2013 wurde zum Schicksalsjahr für Ben Spies, Foto: Milagro

Nach einem Seuchenjahr 2012 bei Yamaha, sollte 2013 für Ben Spies alles besser werden. Es wurde nur noch schlimmer. Der Wechsel ins Pramac-Team neben dem damaligen Rookie Andrea Iannone sollte frischen Wind bringen. Der Start ins Jahr verlief für Spies zunächst auch nicht so schlecht. Aus den ersten beiden Rennen holte er neun Punkte, obwohl er noch an den Spätfolgen einer Schulterverletzung litt. Die Verletzung behinderte ihn jedoch zu sehr, sodass er fortan eine Pause einlegte und erst im Sommer in Mugello und in Indianapolis wieder zurückkehrte. In den USA holte Spies das Pech wieder ein: Er stürzte und verletzte sich dabei erneut - das endgültige Aus für ihn. Im Oktober 2013 gab er seinen Rücktritt bekannt.

Casey Stoner

Casey Stoner verabschiedete sich nach der Saison 2012, Foto: Milagro
Casey Stoner verabschiedete sich nach der Saison 2012, Foto: Milagro

Bis heute bewahrte sich Casey Stoner seinen eigenwilligen Charakter, der zum oftmals so schillernden MotoGP-Zirkus gar nicht dazu passt. Dazu zählt auch sein frühes Karriere-Ende, das er 2012 im Alter von nur 27 Jahren bekannt gab. Mit seiner Verkündung beim Frankreich-GP in Le Mans schockte er die versammelte Presse- und Kollegen-Meute. Sein Weg zum Star war ein holpriger. Bis ins Jahr 2006 war Stoner für seine Stürze berüchtigt, was ihm den Spitznamen Rolling Stoner einbrachte. Schon damals war sein Talent aber ersichtlich. Ausschöpfen konnte er es dann bei Ducati, denen er 2007 den Titel einbrachte. Nach dem Wechsel zu Honda für 2011 holte sich Stoner seinen zweiten MotoGP-WM-Titel.

Manuel Poggiali

Manuel Poggialis Karriere ging in die Brüche, Foto: Milagro
Manuel Poggialis Karriere ging in die Brüche, Foto: Milagro

Manuel Poggiali galt einst als großes Talent. Der Junge aus San Marino feierte 1999 sein Debüt in der 125ccm-Klasse der Motorrad-WM und zeigte schon bald, was in ihm steckt. 2001 setzte er sich im WM-Kampf gegen Youichi Ui durch, die Verteidigung 2002 verpasste er knapp. Nach dem Aufstieg in die 250er-Klasse zur Saison 2003 krönte sich Poggiali erneut zum Weltmeister. 2004 brachte jedoch einen irreparablen Knick in Poggialis Karriere. Er kam mit seiner Aprilia nicht wirklich zurecht, stürzte oft und gewann nur ein Rennen. Nach der Saison 2006 legte Poggiali eine einjährige Pause ein, 2008 folgte der endgültige Rücktritt. 2013 kehrte Poggiali zurück, fuhr aber nur noch in nationalen Meisterschaften.

Sebastian Porto

Sebastian Porto kämpfte 2005 unter anderem gegen Pedrosa und Lorenzo, Foto: Repsol Honda
Sebastian Porto kämpfte 2005 unter anderem gegen Pedrosa und Lorenzo, Foto: Repsol Honda

Argentiniens letzter großer Star in der Motorrad-WM war Sebastian Porto. Porto war zwischen 1996 und 2005 fester Bestandteil der 250ccm-Klasse der Motorrad-WM, und zudem 1994 und 1995 beim Argentinien-GP mit einer Wildcard dabei. 2004 hatte Porto sein bestes Jahr, als er hinter Rookie Dani Pedrosa WM-Zweiter wurde. Auch 2005 konnte er sich mit WM-Platz sechs gegen Fahrer wie Pedrosa, Jorge Lorenzo und Casey Stoner in Szene setzen. 2006 wechselte sein Team von Aprilia zu Honda. Überraschend verkündete Porto mitten in der Saison sein Karriere-Ende. Er habe Schwierigkeiten bei der Anpassung auf das neue Bike und keine Motivation mehr, so der Argentinier. 2014 feierte er per Wildcard ein einmaliges Comeback, als die MotoGP wieder nach Argentinien zurückkehrte.