Das MotoGP-Finale 2017 in Valencia sah nicht nur einen würdigen Weltmeister in Marc Marquez, sondern auch einen würdigen Rennsieger. Dani Pedrosa überquerte die Ziellinie nach 30 Runden als erster Fahrer knapp vor Johann Zarco und durfte damit seinen zweiten Sieg in der laufenden Saison bejubeln. Für Pedrosa die Krönung einer herausragenden Fahrt.

MotoGP-Weltmeister 2017: Marc Marquez verteidigt Titel (01:10 Min.)

Repsol-Honda-Pilot mit herausragendem Teamplay

Denn im Gegensatz zum unglücklich agierenden Ducati-Piloten Jorge Lorenzo zeigte Pedrosa im Finale, wie Teamwork an der Grenze zur Perfektion aussieht. Pedrosa setzte sich schon am Start direkt hinter seinen Teamkollegen Marquez und war somit ein fahrendes Schutzschild für Repsol Hondas WM-Anwärter. Einzig Johann Zarco durchbrach diesen Schutz, prompt überließ ihm Marquez wenige Runden später die Spitzenposition.

"Ich wollte eigentlich als Erster in die erste Kurve, aber dann ist plötzlich Marc aufgetaucht, als ich an Zarco und Iannone vorbei war. Also musste ich mich etwas zurücknehmen. Allerdings war ich in den ersten Runden locker unterwegs und Marc hat auch nicht gepusht, damit sich seine Reifen nicht zu stark aufwärmen", schilderte Pedrosa seine Eindrücke aus der Startphase.

Danach richtete sich Pedrosa auf der dritten Position ein. Zwischenzeitlich lag er schon knapp eine Sekunde hinter dem Spitzenduo, konnte diese Lücke im weiteren Rennverlauf aber wieder verringern. Wichtig in dieser Phase aber: Marquez abzuschirmen. Erst als sich Marquez selbst aus dem Kampf um den Sieg genommen hatte, attackierte Pedrosa spürbar.

So erlebte Dani Pedrosa Marc Marquez' Save

Es war gerade die 24. von 30 Rennrunden angebrochen. Marc Marquez kam als Führender über Start-Ziel, eine Kurve zuvor hatte er sich Johann Zarco geschnappt. Beim Anbremsen von Kurve 1 dann das Drama: Marquez setzt seinen Bremspunkt viel zu spät und kann nur mit Mühe und Not einen Sturz über das Vorderrad abfangen. Damit war die Führung nach gut einem Kilometer schon wieder dahin, stattdessen nahm Marquez das Rennen nach einem Ausflug ins Kiesbett als Fünfter wieder auf.

"Sein Slide war von hinten einfach unglaublich anzusehen! Du siehst noch den schwarzen Strich und den Rauch. Und dabei ist er nicht gestürzt! Es war einfach unfassbar, das live zu sehen", blieb Pedrosa nach dem Rennen ob dieser Aktion geradezu die Spucke weg. Pedrosa hatte als Drittplatzierter einen Logenplatz und konnte nach Marquez' Save voll auf Sieg fahren. Das war jedoch nicht so leicht.

Denn Pedrosa hatte selbst mit seiner Front zu kämpfen: "Ich habe dann verstanden: Wenn du stärker pushst dann gibt die Front auf. Da sind viele Stürze passiert und ich wollte einfach schnell und sicher unterwegs sein. Ich musste Johann überholen, hatte aber selbst ein paar Momente. In der letzten Runde hatte ich das aber unter Kontrolle und konnte so das Rennen gewinnen." Es war für Pedrosa ein verdienter Sieg nach einer herausragenden teamtaktischen Leistung des Spaniers.