Wenn sich Marc Marquez vor dem MotoGP-Wochenende in Valencia etwas wünschen hätte dürfen, wäre eine Startaufstellung mit ihm in der Pole Position und Andrea Dovizioso weit zurück auf Rang neun wohl sehr weit oben auf der Liste gestanden. Was Marquez aber sicher nicht gewollt hätte, ist, dass er sich die erste Startreihe dabei mit den beiden wohl aggressivsten Fahrern im MotoGP-Feld teilen muss: Johann Zarco und Andrea Iannone.

Marquez wird das Rennen von der Pole Position an der Außenseite der Strecke in Angriff nehmen, Iannone steht als Dritter für die erste Linkskurve ganz innen. Bei einem Fehler von 'The Maniac' oder Zarco könnte Marquez also leicht getroffen werden, auch Turn 2 führt linksherum. "Wenn man sich die erste Startreihe mit mir, Johann und Andrea ansieht, muss man schon sagen, dass es gefährlich werden könnte. Da muss fast etwas passieren", meint mit Marquez mit einer Mischung aus Humor und durchaus angebrachter Sorge.

"Johann wird sicher versuchen, zu Beginn sehr schnell zu sein und extrem zu pushen. Andrea ist sowieso ein echter Fighter." Marquez hingegen wird es in der Startphase womöglich etwas ruhiger angehen lassen müssen, da er laut eigener Aussage höchstwahrscheinlich auf den härterer Vorderreifen und der vor allem in den Rechtskurven Turn 4 und 11 leicht zu einem Sturz führen kann.

Zarco und Iannone für MotoGP-Finale hochmotiviert

Die Aussagen seiner Kollegen aus Reihe eins werden Marquez auch nicht unbedingt beruhigen. "Jeder weiß, dass es in diesem Feld Fahrer gibt, die echte Kämpfer auf der Strecke sind. Ich werde auch hier am Sonntag einer von ihnen sein. Auch Andrea und Jorge, der aus Reihe zwei startet, werden keine Angst vor einem Zweikampf haben", stellt Zarco klar. "Ich will am Start auf keinen Fall zu viele Positionen verlieren, denn das würde das Rennen deutlich schwieriger machen. Mein Ziel ist es, mich irgendwo zwischen Rang eins und drei zu positionieren.

Besonders motiviert wird wohl Andrea Iannone in das Rennen gehen. Er steht zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt in Katar in Reihe eins und könnte mit einem guten Ergebnis in Valencia eine für ihn enttäuschende Saison auf Suzuki doch noch positiv beenden. "Das ist eine riesige Chance für uns", weiß er.

Auch außenstehende Piloten sind gespannt, wie sich die hochexplosive erste Startreihe am Sonntag verhalten wird. "Johann und Andrea sind die Fahrer, die in der ersten Kurve am allerspätesten bremsen", schmunzelt Valentino Rossi. "Als ich in ein paar Rennen hinter ihnen war, habe ich gedacht, dass das nicht gutgehen kann. Irgendwie haben sie die Kurve aber doch immer gekriegt." Selbst Jorge Lorenzo, für dessen Teamkollegen Andrea Dovizioso ein Crash von Marquez vielleicht die einzige Chance auf den Titelgewinn ist, mahnt zur Vorsicht: "Ich hoffe, dass die zwei ihr Hirn einschalten, sich bei einem Überholmanöver der Risiken bewusst sein, niemand stürzt und wir ein gutes Rennen haben."