Gestartet war Marc Marquez in den Malaysia-GP, als hätte er absolut nichts zu verlieren. Von Startplatz sieben schoss der Repsol-Honda-Pilot nach vorne, bremste für die enge erste Kurve unglaublich spät und wurde dort weit nach außen getragen. Jorge Lorenzo richtete sein Motorrad an der Außenseite auf, um eine Kollision mit Marquez zu vermeiden. Ein Sturz hätte für Marquez in der Weltmeisterschaft schwerwiegende Folgen haben können, wäre er dann doch nur mit acht Punkten Vorsprung zum Finale in Valencia gekommen.

Auch in den folgenden Runden war Marquez wie gewohnt mehrmals an der Grenze zu einem Sturz unterwegs. Auf Rang drei beziehungsweise später vier liegend musste Marquez immer wieder mit seinen großartigen Reflexen wilde Rutscher abfangen. Die Strecke von Sepang war durch den starken Regen und viel Gummiabrieb auf der Oberfläche extrem rutschig geworden. Doch Marquez wollte den vor ihm liegenden Johann Zarco zunächst unbedingt einholen.

Mit Fortdauer des Rennens sah er jeodch ein, dass er dabei deutlich mehr zu verlieren als zu gewinnen hatte. "Ich habe wirklich aggressiv begonnen. Mir ist dann aber klar geworden, dass die Ausgangssituation für Valencia praktisch gleich bleiben würde. Egal ob Dovi jetzt 24 oder 21 Punkte vorne liegt, er muss das letzte Rennen gewinnen", erklärt Marquez seine völlig richtigen Überlegungen.

Marquez lässt Ducati und Zarco in Sepang ziehen

Mit diesem Wissen ausgestattet nahm er in der Folge deutlich Fahrt raus und fuhr schließlich einen ungefährdeten vierten Platz nach Hause, acht Sekunden hinter Zarco und elf vor Teamkollege Dani Pedrosa. "Die Ducatis und Zarco waren hier zu schnell für mich. Ich hätte nur mit sehr viel Risiko mithalten können und im Regen macht man so leicht einen Fehler. Das hätte keinen Sinn gehabt", ist Marquez überzeugt.

Marquez wollte seinen dritten Rennsturz 2017 um jeden Preis vermeiden, Foto: Screenshot
Marquez wollte seinen dritten Rennsturz 2017 um jeden Preis vermeiden, Foto: Screenshot

So kommt der Titelverteidiger mit 21 Punkten Vorsprung zum großen Finale nach Valencia. Eine immer noch überaus komfortable Position. "Ich fühle mich sehr wohl, bin WM-Leader und habe einen großen Polster auf Dovi. Was will man mehr? Valencia ist eine gute Strecke für mich, weil sie linksherum führt. Das alles hilft mir sehr. Ich darf jetzt nur nicht nachlassen", weiß der vielleicht bald vierfache MotoGP-Weltmeister. Marquez genügt in Valencia nun auf jeden Fall ein elfter Platz zum Titelgewinn.