Alle Fahrer lieben die Strecke von Phillip Island, ganz besonders Maverick Vinales. Hier zeigte er in der Vergangenheit schon oft sein herausragendes Talent. Im zweiten Freien Training der MotoGP am Freitag musste er aber die unangenehme Seite des malerischen Kurses in Australien kennenlernen. Er flog in der superschnellen Rechtskurve Turn 8 - Hayshed genannt - bei rund 230 Stundenkilometern ab.

Seine Yamaha M1 war nach dem Sturz schwer mitgenommen, Vinales selbst kam aber glücklicherweise ohne Verletzung davon und war nach wenigen Minuten und einem Wechsel der Lederkombi schon wieder auf der Strecke. "Der Crash war mein Fehler", gestand er später. "Der Reifen war noch nicht voll auf Temperatur und ich habe zu früh gepusht."

Der Unfall passierte auf Vinales' erster Runde aus der Box heraus, nachdem er sich gerade einen neuen Medium-Vorderreifen und einen Soft-Hinterreifen abgeholt hatte. "Ich hatte Glück, dass mir nichts passiert, denn es war ein richtig schneller Sturz", weiß Vinales.

Trotz seines heftigen Sturzes zog Vinales nach Tag eins auf Phillip Island ein positives Resümee. "Ich habe eine gute Pace und bin wirklich konstant. Was den Speed betrifft, bin ich auf einem Level mit Marc", analysiert Vinales. In ihren schnellsten Rundenzeiten trennten Marquez (P1 in FP1, P2 in FP2) und Vinales (jeweils P5) in beiden Trainings weniger als zwei Zehntelsekunden, auch was die Anzahl der abgespulten Runden angeht, sind sie praktisch gleichauf. Marquez schaffte 43 Umläufe, Vinales trotz Sturz 41.

Vinales sorgt sich um letzten Sektor

Wirkliche Schwächen sieht Vinales nur in einem Teil der Strecke - dem letzten Sektor. Tatsächlich verliert er dort fast zwei Zehntelsekunden auf die schnellste Konkurrenz. "Uns fehlt es hier an Traktion", bemängelt er. "Das war schon bei den Testfahrten vor Saisonbeginn so." Damals reichte es für Vinales dennoch zur Bestzeit, nun sieht er aber Handlungsbedarf: "Da müssen wir uns deutlich steigern."