Wenn man die Wörter 'MotoGP' und 'Risiko' hört, denkt man im Normalfall an Marc Marquez. Er ist der Meister im Tanz auf der Rasierklinge. Ganz im Gegensatz zu seinem Rivalen im Kampf um den MotoGP-Weltmeistertitel 2017, Andrea Dovizioso. Er überzeugte in seiner gesamten Karriere und vor allem in dieser Saison stets dadurch, nie zu viel aufs Spiel zu setzen und mit der nötigen Vorsicht ans Werk zu gehen. Damit soll am Sonntag in Motegi aber Schluss sein.

Eine Änderung von Doviziosos Herangehensweise wird wohl auch dringend notwendig sein. Denn während Marquez den Grand Prix von Japan aus Startplatz drei in der erste Reihe in Angriff nimmt, geht Dovizioso nur von P9 ins Rennen. Dabei muss der Ducati-Pilot in den verbleibenden vier GPs des Jahres 16 Punkte auf WM-Leader Marquez gutmachen.

Andrea Dovizioso verspricht in Motegi volle Attacke

"Ich werde ganz klar auf den Sieg losgehen", macht Dovizioso keinen Hehl aus seiner Strategie. "Ich muss in der Gesamtwertung Boden gut machen." Routinier Dovizioso ist sich im Klaren darüber, dass Startplatz neun dafür nicht die ideale Ausgangsposition ist: "Natürlich muss in einige Fahrer überholen, um ganz nach vorne zu kommen. Dabei kann immer etwas passieren. Glücklicherweise muss ich am Anfang aber wohl nicht zu aggressiv fahren."

Dovizioso will Marquez in Motegi unbedingt schlagen, Foto: HRC
Dovizioso will Marquez in Motegi unbedingt schlagen, Foto: HRC

Was Dovizioso zu dieser Annahme bringt? Der Ducati-Pilot rechnet mit einem zu Beginn eher langsamen Rennen, da alle Fahrer über die Distanz von 24 Runden am Twin Ring Motegi mit ihren Reifen haushalten werden müssen. "Das Rennen ist lang, der Reifenverschleiß hoch", gibt Dovizioso zu Bedenken.

Doviziosos großes Selbstvertrauen für das sonntägliche Rennen in Motegi wird vor allem durch seine Trainingsleistungen befeuert. Mit Ausnahme von FP3 landete er in allen Trainingssitzungen des Wochenendes unter den ersten Fünf, konnte in FP2 sogar die Bestzeit erobern. "Am Samstag haben wir das Setup noch einmal etwas verbessert. Ich denke daher, dass wir beim für das Rennen prognostizierten starken Regen konkurrenzfähig sein werden", so Dovizioso.

Sein schwaches Qualifying-Resultat sieht der vierfache Saisonsieger daher als Ausreißer nach unten. "Ich hatte in meiner schnellsten Runde einen großen Fehler in Kurve neun. Da ist mir das Vorderrad eingeklappt und ich wäre fast gestürzt. Ich hätte also deutlich schneller sein können", erklärt er.