Mit dem Japan GP in Motegi wartet das erste von drei Asien-Rennen auf das MotoGP-Fahrerlager. Mit den Rennen in Japan, Australien und Malaysia geht es in den Endspurt um den Titelkampf. Die wichtigsten Fragen vor dem Japan GP auf dem Twin Ring Motegi:

Wie geht es im WM-Kampf weiter?

Mit gerade einmal 16 Zählern führt Marc Marquez die Weltmeisterschaft 2017 vor dem Japan GP an. Ein solider Vorsprung, jedoch nichts, worauf sich der Honda-Pilot ausruhen könnte. Denn Hauptkonkurrent Andrea Dovizioso sitzt ihm im Nacken und auch Maverick Vinales, Dani Pedrosa und Valentino Rossi haben theoretisch ebenfalls noch Chancen auf den Weltmeister-Titel der aktuellen Saison. Wie also entwickelt sich der WM-Kampf in Motegi weiter?

Im Vergleich zum Vorjahr kann Marquez nicht bereits in Motegi Weltmeister werden. Wie das Rennen am Sonntag auch ausgehen mag, eine endgültige Entscheidung im Titelkampf kann im Honda-Land Motegi noch nicht fallen. Was Marquez, Dovizioso und Co. bleibt, ist sich in die bestmögliche Position für den restlichen WM-Verlauf bringen. Das bedeutet also, so viele Punkte wie möglich mit in Richtung Australien zu nehmen.

Statistisch spricht alles für Marquez, der hier im Vorjahr siegen konnte und zweimal auf den zweiten Rang fuhr. Aber auch Dovizioso ist nicht zu unterschätzen. Der Ducati-Pilot erklärte Motegi zu einer seiner Lieblingsstrecken, die der Desmosedici sehr gut liegen würde. Mit der GP16 fuhr Dovizioso in Motegi sogar hinter Marquez aufs Podium. Das 2016er Podium komplettierte außerdem Vinales. Ein Spaziergang wird der Japan GP damit also für keinen der Titelanwärter. Denn die Konkurrenz ist offensichtlich ebenso stark - und mit dem WM-Titel in Aussicht extra motiviert.

Kann Jorge Lorenzo in Motegi siegen?

Die ganze Saison schon arbeitet Ducati-Neuzugang Jorge Lorenzo auf seinen ersten Sieg in Rot hin. Zuletzt sollte es in Misano so weit sein. Daraus wurde trotz anfänglicher Führung aber nichts. Danach versuchte es der Spanier auf heimischen Boden in Aragon. Obwohl er seine Zeit an der Spitze des Feldes weiter ausdehnen konnte, musste er sich am Ende doch mit Rang drei zufriedengeben.

Jetzt hofft Lorenzo auf das erste Übersee-Rennen, um ihm endlich den Triumph in Rot zu schenken. "Ich hoffe, dass ich aufs Podium fahren und um meinen ersten Sieg kämpfen kann", erklärt Lorenzo. "In der Vergangenheit ist mir das schon gelungen." 2013 und 2014 konnte Lorenzo zwei Rennen in Folge auf japanischen Boden für sich entscheiden. Drei weitere Male stand er auf dem Podium.

Wie schlagen sich Aoyama und Nakasuga?

Mit Takaaki Nakagami wird erst in der kommenden Saison wieder ein japanischer Einsatzfahrer die heimischen Fans auf dem Twin Ring Motegi begeistern können. Solange müssen Wildcard-Piloten herhalten. So wird das Yamaha-Werksteam neben Maverick Vinales und Valentino Rossi auch wieder mit Katsuyuki Nakasuga an den Start gehen. Unschöner sieht es dagegen bei Marc VDS aus. Nach Jack Millers Trainingsunfall bleibt dem belgischen Team keine Wahl als ihn mit HRC-Entwicklungsfahrer Hiroshi Aoyama zu ersetzen.

Wie werden sich die beiden Local Heroes in Motegi schlagen? Beiden ist die Strecke keinesfalls fremd, Aoyama ersetzte hier im vergangenem Jahr im Honda-Werksteam den verletzten Dani Pedrosa, Nakasuga bekommt von Arbeitgeber Yamaha bereits die sechste Wildcard in Folge. Erfahrung haben beide also mehr als genug. Vor allem Nakasuga kann aus dem Vorjahr sogar einen elften Platz und fünf WM-Punkte bei nur einem Rennen vorweisen, Pedrosa-Ersatz Aoyama fuhr 2016 auf den 15. Rang und holte damit immerhin einen WM-Punkt. Potenzial ist also da, vielleicht schaffen es Aoyama und Nakasuga es in diesem Jahr sogar noch weiter nach vorn.