Jonas Folger hat für die letzten fünf Rennen der MotoGP-Saison noch ein großes Ziel: den Titel Rookie des Jahres zu erobern. Im Duell um diese Auszeichnung liegt er aktuell 84:110 hinten - und das auch noch ausgerechnet gegen seinen Teammollegen Johann Zarco.

Mehr als fünf Punkte pro Renen muss Folger auf Zarco gutmachen, wenn er am Ende als erfolgreichster Neueinsteiger der MotoGP 2017 da stehen will. "Ein gutes Rennen und ein Fehler von Johann und wir sind wieder voll dabei", analysiert Folger in Aragon auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Rückschläge für Folger

Seit der Sommerpause hat sich Folgers Rückstand binnen vier Rennen verdoppelt. Weil er plötzlich von technischen Problemen inklusive dadurch bedingter Abflüge heimgesucht wurde, sein Team im Flag-to-Flag-Rennen von Brünn das Ersatz-Motorrad nicht rechtzeitig fertig hatte und er in Silverstone erst gar nicht starten konnte.

"Klar könnte ich jetzt sagen: Wenn all das nicht passiert wäre, hätte ich deutlich mehr Punkte. Aber ich muss das Beste aus meiner aktuellen Situation machen. Wenn wir zu alter Form finden, ist es möglich, Johann zu besiegen", ist sich Folger sicher.

Wo ist der "alte" Folger?

Die alte Form - das ist jene vom Sachsenring und aus Brünn, wo Folger teilweise der schnellste Fahrer im gesamten MotoGP-Feld war. Der Rennkalender könnte ihm dabei noch in die Hände spielen, denn die Fernost-Tour liegt Folger: In den vergangenen fünf Jahren stand er in Motegi zweimal und in Sepang sogar dreimal auf dem Podest. Eine bessere Statistik weist er unter allen Strecken nur in Jerez auf.

"Diese Rennen sind normalerweise ein gutes Pflaster für mich. Ich hoffe, dass ich ihm dort wieder näher komme und konstant Punkte sammeln kann. Unnötiges Risiko bringt jetzt aber nicht, ich muss es über die Konstanz schaffen", ist sich Folger sicher.

Zarco: Profitiere vom WM-Kampf

Und wie sieht Zarco die Rivalität? "Ich hoffe, dass ich Rookie des Jahres werde, denn das war von Beginn an mein Saisonziel", gesteht der Franzose ganz offen. "Wir waren zu viert, aber im Endspiel geht es jetzt zwischen Jonas und mir um diese Auszeichnung. Wenn ich mich in den Top-5 festsetzen kann, dann schaffe ich das auch."

Dabei will Zarco auch von seinen Erfahrungen aus den vergangenen beiden Jahren profitieren, als er im Saisonfinale jeweils den WM-Titel der Moto2 ins Trockene bringen musste: "Ich habe viel gelernt, wann es Sinn macht zu pushen und wann man besser an die Meisterschaft denkt und nicht mehr attackiert."