Valentino Rossi treibt seine Comeback-Pläne in der MotoGP weiter voran. Der Doktor, der sich vor knapp drei Wochen das rechte Schien- und Wadenbein gebrochen hatte, hat vor dem anstehenden Rennwochenende in Aragon erstmals wieder auf einem Motorrad getestet. Das bestätigte das Team Movistar Yamaha offiziell per Presseaussendung.

UPDATE: Rossi schon am Montag unterwegs

Entgegen der ursprünglichen Medienberichte drehte Valentino Rossi wegen schlechter Wettervorhersagen bereits am Montag einige Runden auf einer R1M in Misano. Das bestätigte sein Arbeitgeber Yamaha in einer Pressemitteilung, die am Montag Abend um 21:47 Uhr verschickt wurde. Jedoch wurde auch dieser Testtag von schlechtem Wetter beeinflusst, weshalb Rossi seine Probefahrt nach wenigen Runden wieder beenden musste. Bis Mittwoch Abend will der Doktor nach diesem kaum aussagekräftigen Test nun entscheiden, ob er einen Comeback-Versuch in Aragon wagt.

UPDATE: Rossi absolviert Renndistanz

Am Dienstag drehte Rossi auf der R1M in Misano 20 Runden, was einer Renndistanz entspricht. In der Pressemitteilung von Yamaha ist von einem 'verbesserten Gefühl' und einem 'positiveren Eindruck als am Vortag' die Rede. Am Mittwoch findet die medizinische Untersuchung statt, die über ein Comeback in Aragon entscheidet.

Bei positivem Test: Rossi will es in Aragon versuchen

Laut ursprünglichen italienischen Medienberichten wollte Rossi am Dienstag vor dem Aragon-GP auf dem Sattel einer Yamaha R6 Platz nehmen, um sein lädiertes Bein einem ersten Härtetest zu unterziehen. Der Test fand auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli statt, Rossis Heimstrecke. Der Doktor lebt nur wenige Kilometer vom Kurs entfernt. Schon 2010 bestritt Rossi bereits wenige Wochen nach seiner Verletzung einen ersten Test auf einer Yamaha R1 in Misano.

Bei positivem Verlauf der Testfahrten wollte Rossi von Misano aus weiter zum Motorland Aragon reisen. Sollte er dort von den Rennärzten die Startgenehmigung erhalten, plant Rossi einen Start am Freitag Vormittag im 1. Freien Training. Je nachdem, wie seine Verletzung die Belastungen verkraftet, trifft Rossi die Entscheidung, ob er das restliche Rennwochenende in Aragon bestreitet oder nicht, hieß es in den Medienberichten.

Get well soon, Valentino Rossi! (00:55 Min.)

Am Donnerstag vor dem Misano-GP meinte Rossi im Gespräch mit der offiziellen MotoGP-Seite noch zu einem möglichen Comeback in Aragon: "Ich habe vom letzten Mal gelernt, dass man in dieser Phase der Reha von Tag zu Tag schauen muss. Es hängt sehr viel vom Bein und von den Schmerzen ab. Wir arbeiten schon daran, so schnell wie möglich zurückzukehren. (...) Aber es ist noch zu früh, um irgendwas zu sagen. Wenn ich in Aragon nicht fahren kann, dann versuche ich es in Motegi."

Für den Fall, dass Rossi seine Yamaha tatsächlich nicht pilotieren kann, hat man im Team schon vorgesorgt. Am Montag nach dem San Marino GP in Misano hat Movistar Yamaha bereits Superbike-Pilot Michael Van Der Mark als Ersatzfahrer für Rossi in Aragon nominiert. Für Van Der Mark die große Chance, sich in der Königsklasse zu beweisen. In der Vergangenheit machte der talentierte Niederländer immer wieder seine Absichten auf einen MotoGP-Aufstieg deutlich.

Valentino Rossi verletzte sich bei einer Ausfahrt auf einem Enduro-Motorrad am 31. August. Dabei brach er sich das rechte Schien- und Wadenbein und musste in Folge dessen ausgerechnet sein Heimrennen in Misano auslassen. Seine Chancen auf den MotoGP-WM-Titel 2017 sind dadurch dramatisch gesunken. Sollte es in Aragon zu keinem Comeback kommen, will er drei Wochen später beim Japan-GP in Motegi wieder seine Yamaha M1 fahren.