Der sonst so starke Regen-Fahrer Jonas Folger konnte beim MotoGP-Rennen in Misano seine Stärken auf nasser Piste nicht entfalten. Folger war die komplette Renndistanz über in den Tiefen des Mittelfelds verschwunden, durfte sich am Ende aber doch ein Top-10-Ergebnis freuen. Nach Party war Folger allerdings überhaupt nicht zumute - denn er und seine Crew tappen auf nasser Strecke noch im Dunkeln.

"Wir müssen einfach ein gescheites Regen-Setup finden als Basis, mit der wir auf jeder Strecke etwas anfangen können. Denn momentan haben wir nicht wirklich eine Regen-Basis", spricht Folger die Schwierigkeiten von sich und seiner Crew schonungslos an. Sicherlich ist das auch der Tatsache geschuldet, dass sich Folger noch in seiner Rookie-Saison in der Königsklasse befindet. Doch wegen der fehlenden Basis verkommt die Setup-Arbeit im Regen zu einem Roulettespiel.

Folger: In Misano beim Regen-Setup verwachst

Und genau bei diesem Roulettespiel haben Folger und seine Mannschaft beim San Marino GP in Misano daneben gegriffen. Nach dem Warm Up - der einzigen Trainingssession an diesem Wochenende mit nassem Geläuf - änderten Folger und die Tech3-Crew noch einmal das Setup an der Satelliten-Yamaha. Mit verheerenden Auswirkungen.

Jonas Folger und seine Crew haben noch kein passendes Regen-Setting gefunden, Foto: Tech3
Jonas Folger und seine Crew haben noch kein passendes Regen-Setting gefunden, Foto: Tech3

"Wir hatten ein paar Probleme mit dem Edge Grip und wollten das lösen, indem wir mehr Gewicht nach hinten verlagern und mit weicheren Federn fahren. Letztlich war das aber ein Fehler, denn ich konnte nicht mehr so gut einlenken. In Folge dessen hatte ich am Kurvenausgang mehr Wheelspin", gab ein konsternierter Folger nach dem Rennen zu Protokoll. Auch die sieben Zähler für den neunten Platz trösten ihn nur bedingt. "Wir sind ins Ziel gekommen und haben ein paar Punkte mitgenommen. Unterm Strich ist das aber enttäuschend."

"Wir haben mehr erwartet, wir waren schneller als Johann im Warm Up. Im Rennen ist ihm dann ein Schritt nach vorne gelungen, während es bei uns einen Schritt nach hinten ging. Das sollte nicht passieren." Die nächste Chance, es besser zu machen, hat Folger in zwei Wochen in Aragon. Dass es inmitten der spanischen Wüste regnet, ist zumindest unwahrscheinlich, auch wenn es 2014 schon einmal ein Flag-to-Flag-Rennen dort gab. Probleme mit dem Basis-Setting sollte Folger dann allerdings keine haben.