Es war die Art von Sturz, die niemand in der MotoGP sehen will. Jonas Folger flog auf seiner ersten Runde im Warm Up von Silverstone an der schnellsten Stelle der Strecke ab. Er näherte sich Kurve sieben, Stowe Corner, als er bemerkte, dass an seiner Yamaha M1 keine Bremswirkung eintrat. Mysteriös: Die Daten von Bremsenhersteller Brembo zeigen keine Auffälligkeiten. Der Vorfall wird nun untersucht, bis zum nächsten Rennwochenende in Misano soll es Klarheit geben.

Die Kurve am Ende der langen Hangar Straight wird mit rund 320 Stundenkilometern angebremst. Folger tat das einzig Richtige und sprang von seinem Motorrad, das meterhoch durch den Kies geschleudert wurde und schließlich auf den Reifenstapeln zu liegen kam.

Zunächst Entwarnung, dann Aus für Folger

Folger selbst war nach dem Crash bei Bewusstsein, blieb aber sichtlich mitgenommen in der Auslaufzone liegen. Er wurde sofort per Trage abtransportiert und ins Medical Center gebracht. Dort gab es zunächst eine erste Entwarnung von Tech3-Teamchef Herve Poncharal. "Jonas geht es gut. Er muss nur noch etwas zur Kontrolle hierbleiben", erklärte er gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Rund eine Stunde später dann aber die Hiobsbotschaft für Folger und sein Team. Er konnte am Rennen nicht teilnehmen, wurde zu weiteren Untersuchungen inklusive Röntgenaufnahmen ins Krankenhaus gebracht. "Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, am Montag wird er wieder voll fit sein", ist sich Poncharal sicher.

Für Folger ging somit ein verkorkstes Wochenende vorzeitig zu Ende. Er war mit einem üblen Magen-Darm-Virus nach Silverstone gekommen, schon da stand eine Startabsage im Raum. Sein Zustand besserte sich allerdings im Laufe des Wochenendes stetig - bis zum Crash im Warm Up.

Seit dem Deutschland-GP hat Folger eine Pechsträhne, Foto: Monster Energy
Seit dem Deutschland-GP hat Folger eine Pechsträhne, Foto: Monster Energy

Damit verlängert sich auch Folgers Pechsträhne seit seinem ausgezeichneten zweiten Platz am Sachsenring im letzten Rennen vor der Sommerpause. Anschließend hatte er im Flag-to-Flag-Chaos von Brünn Pech, weil sein zweites Motorrad beim Boxenstopp noch nicht bereit war. In Spielberg erlitt er im Rennen ebenfalls einen Bremsdefekt.