Nach schwierigen letzten Wochen läuft es nun in Silverstone wieder besser für das Yamaha-Werksteam um Valentino Rossi und Maverick Vinales. Nach den ersten beiden Freien Trainings zum Großbritannien-GP liegen die beiden Piloten auf den Plätzen zwei und drei, einzig LCR-Honda-Fahrer Cal Crutchlow umrundete den Silverstone Circuit noch knapp zweieinhalb Zehntel schneller. Glaubt man den Yamaha-Piloten, liegt der Schlüssel für die ansteigende Form in Misano.

Dort rückten einige MotoGP-Werke Anfang dieser Woche für einen kurzen Test aus. Das Yamaha-Werksteam konnte dort an seinen Schwachstellen (Elektronik und Reifen-Abbau) arbeiten und scheint dabei enorme Fortschritte gemacht zu haben. "In Misano haben wir uns gut verbessert. Wenn wir hier schnell sind, bedeutet das, dass wir auch in Österreich und auf anderen Strecken schnell sein können", gibt Vinales zufrieden zu Protokoll.

Elektronik funktioniert bei der Yamaha in Silverstone besser

Besonders im Bereich Elektronik scheint gegenüber der Konkurrenz ein Schritt nach vorne gelungen zu sein, glaubt man Vinales' Ausführungen: "Sie funktioniert hier besser und arbeitet auch mit gebrauchten Reifen noch wirklich gut." Kann man diese Fortschritte im weiteren Verlauf des Rennwochenendes bestätigen, hat man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Der Reifenabbau wäre reduziert und das Manko bei der Elektronik teilweise wettgemacht.

Bei Vinales jedenfalls macht sich Optimismus breit: "Wir können uns da noch stärker verbessern, deshalb bin ich zuversichtlich, dass ich im Rennen schnell sein kann. Was wir jetzt haben, scheint besser zu funktionieren als das davor." Auch bei Rossi auf der anderen Seite der Box ist man dank des Misano-Tests besser aufgestellt: "Wir haben etwas in Misano ausprobiert, das uns behilflich sein kann." Was genau das ist, wollte Rossi allerdings nicht verraten.

Rossi mit der Pace auf gebrauchten Reifen zufrieden

Allerdings ortet auch Rossi Verbesserungen in Sachen Reifenabnutzung, denn: "Ich habe eine gute Pace und auch mit gebrauchten Reifen war ich noch konkurrenzfähig. Meine Zeiten waren schnell und konstant." In den beiden Trainingssessions setzte der Doktor dabei auf die Reifenmischungen Medium und Hart. Jedoch hat Rossi mit beiden Reifentypen erst zwei Drittel einer kompletten Renndistanz absolviert: "Mit beiden Reifen bin ich 13 oder 14 Runden gefahren."

Das tut der guten Laune des Doktors aber keinen Abbruch: "Ich fühle mich dennoch gut. Wir waren immer noch schnell und die Zeiten sind auf einem guten Niveau. Jetzt können wir uns auf die Reifenwahl und auf Details konzentrieren!" Die Basis für ein erfolgreiches Wochenende ist also gelegt. Rossi und Vinales sind stärker aufgelegt als noch vor zwei Wochen beim Österreich-GP am Red Bull Ring. Den Fortschritten durch den Misano-Test sei Dank.