Was lange währt, wird endlich gut: Thomas Lüthi erfüllt sich endlich seinen Lebenstraum und wird im kommenden Jahr in der MotoGP an den Start gehen! Der Schweizer erhält die Chance, eine Honda bei Marc VDS zu pilotieren und damit sein Talent in der Königsklasse unter Beweis zu stellen. Der Deal wurde am Donnerstag vor dem britischen Grand Prix offiziell per Presseaussendung verkündet.

Lüthi wird 2018 mit seinem aktuellen Titelrivalen in der Moto2-WM, Franco Morbidelli, ein Team bilden. Für beide wird es die erste Saison als Stammfahrer in der Motorrad-Königsklasse sein. Ein Szenario, das man bei Marc VDS eigentlich vermeiden wollte. Neben Neueinsteiger Morbidelli sollte zumindest ein Fahrer mit MotoGP-Erfahrung im Team sein, weshalb beispielsweise Stefan Bradl und Scott Redding ebenfalls heiße Kandidaten auf die zweite Honda des Teams waren.

"Wir hatten einige Möglichkeiten bei der Verpflichtung unseres zweiten MotoGP-Piloten für 2018, aber wir haben uns einstimmig auf Tom Lüthi geeinigt, auch wenn er ein Rookie in der Klasse ist", verrät Teambesitzer Marc van der Straten. "Seine Konstanz in sieben Saisons Moto2 war so herausragend, dass wir glauben, mit Tom eine sehr gute Verstärkung für unser Team gefunden zu haben."

Mit Tito Rabat hätte man bei Marc VDS eigentlich schon einen Fahrer mit MotoGP-Erfahrung in den eigenen Reihen gehabt. Doch mit seinen Leistungen konnte der Moto2-Champion von 2014 seine Bosse nicht davon überzeugen, die Zusammenarbeit zu verlängern. Jack Miller verliert das Team zudem an Pramac-Ducati, nachdem HRC bei der Personalie Miller keine Unterstützung mehr für 2018 genehmigte.

Lüthi testete 2016 für KTM, Foto: KTM
Lüthi testete 2016 für KTM, Foto: KTM

Komplett neu ist Lüthi die Königsklasse allerdings nicht. Denn der Schweizer bestritt im vergangenen Jahr bereits zwei Testfahrten für KTM, auf dem Red Bull Ring und in Mugello. Die Verantwortlichen konnte Lüthi dabei nicht nur mit seinem Speed überzeugen, sondern auch mit seinem fundierten technischen Input. Zudem durfte er als Geschenk für seinen 125ccm-Titel schon Ende 2005 einige Runden auf einer MotoGP-Honda drehen.

"Ich freue mich natürlich unglaublich über die Chance, die ich mit dem Wechsel in das Team von Marc VDS erhalte", sagt Lüthi selbst. "Damit geht mein Traum vom Aufstieg in die MotoGP-Klasse in Erfüllung. Diesen Schritt zu gehen und dabei die Unterstützung eines so gut aufgestellten und professionellen Teams zu haben, ist großartig. Dafür bedanke ich mich bei Marc VDS, genauso aber auch bei meinem jetzigen Team CarXpert Interwetten. Sie haben mir meine Erfolge der letzten Jahre ermöglicht, mit ihnen konnte ich letztes Jahr Vizeweltmeister werden und kämpfe dieses Jahr um den WM-Titel. Sie haben mir den Weg zur MotoGP mit toller Zusammenarbeit und Unterstützung geebnet und ich freue mich sehr darauf, diese Saison mit ihnen erfolgreich zu Ende zu bringen."

Lüthi erlöst die Schweiz damit nach einer langen Durststrecke in der MotoGP. Der bisher letzte Eidgenosse in der Königsklasse war Eskil Suter, der in der 500ccm-Saison 1998 einige Rennen auf der MuZ bestritt. Bei Marc VDS soll Lüthi im kommenden Jahr eine Honda erhalten, die auf dem technischen Stand des Repsol-Werksteams von 2017 sein soll.