Das Rennwochenende zum Grand Prix von Österreich war das vielleicht schwierigste für Jonas Folger in seiner MotoGP-Rookie-Saison. Mit einem neuen Rahmen ausgestattet fand er in Spielberg nie das richtige Gefühl für seine Yamaha M1, erst nach der Rückkehr zum alten Modell kam Folger am Sonntag wieder auf Touren. Im Rennen fühlte sich der Deutsche pudelwohl, doch dann machte ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung: Bremsdefekt in Runde drei und das frühzeitige Aus.

"Zum Glück habe ich den Defekt rechtzeitig bemerkt", sieht Folger das Positive an der Situation. "In Kurve eins war schon nur noch wenig Bremsdruck da, also habe ich auf der Geraden zu Kurve drei hinauf kurz versucht Druck aufzubauen. Da war er aber schon komplett weg, also musste ich natürlich aufgeben."

Folger und sein Team Tech3 vermuten, dass es in der Bremsanlage an Folgers Yamaha ein Leck gab. Nach einem Crash im Warm Up musste die Anlage getauscht werden, hatte also vor Rennstart nur den Weg in die Startaufstellung und die Aufwärmrunde hinter sich. Eine Röntgenuntersuchung von Bremszange und Bremspumpe soll Aufklärung geben.

Defekt stoppt Folger auf dem Weg zu Top-Ergebnis

Auf jeden Fall kam der Defekt für Folger im Rennen doppelt bitter, weil er sich im Rennen ein sehr gutes Ergebnis ausrechnen durfte. "Ich habe mich wirklich wohlgefühlt", verrät der seit Sonntag 24-Jährige. "Vor dem Defekt war ich gerade dabei, einen richtig guten Rhythmus aufzubauen. Ich bin mir sicher, dass ich zu den anderen Yamaha-Piloten aufschließen hätte können." Johann Zarco, Maverick Vinales und Valentino Rossi landeten auf den Rängen fünf, sechs und sieben.

Im Rennen war Folger, wie schon am Sonntagmorgen im Warm Up, wieder mit seinem alten Rahmen unterwegs, der ihm ein deutlich besseres Gefühl vermittelte als das neue Modell. Derartige Experimente sind deshalb nun auch erst einmal Geschichte: "Es ist besser, wenn ich mich auf eine Sache konzentrieren kann. Als Rookie die Strecke und ein neues Bike kennenzulernen, funktioniert nicht. Wir lassen uns deshalb auf keine Experimente mehr ein und bleiben beim alten Rahmen." Damit lief es schon im Warm Up für Folger gut, das schlechte Ergebnis mit Platz 15 lässt sich dadurch erklären, dass er als einer von nur vier Piloten mit Reifen fuhr. Die weiteren: Johann Zarco auf P19, Alex Rins auf P20, Cal Crutchlow auf P22.