Valentino Rossi steht im Rennen in Spielberg ein hartes Stück Arbeit bevor. Im Schatten des Kampfes zwischen Marc Marquez und den Ducatis an der Spitze kam der Doktor im Qualifying nur auf den siebten Platz. Nach dem Rückschlag von Brünn steht der Yamaha-Pilot in Österreich unter Druck, will er nicht noch mehr Boden auf den in der WM führenden Spanier verlieren. Dabei war durchaus Potential für ein besseres Ergebnis da, wie Rossi berichtet. Doch in seinem zweiten Versuch sei keine Verbesserung mehr möglich gewesen.

"Leider hat der zweite Reifensatz nicht so gut funktioniert. Ich hatte viel weniger Grip und weniger Speed. Ich habe bis ans Maximum gepusht, aber eine Verbesserung war unmöglich", schilderte Rossi seine Probleme. Somit musste er auch noch Johann Zarco passieren lassen, der sich den letzten Platz in Reihe zwei schnappte. Eine Platzierung, die laut Rossi für ihn selbst problemlos möglich gewesen wäre. "Mein Potential hätte sicher für die Top Fünf gereicht, wenn nicht gar für die erste Reihe. Manchmal passiert das leider, dieses Mal ist es mir passiert", nimmt er es sportlich.

Rossis größte Überraschung: Honda

Dass es für Yamaha in Spielberg nicht einfach werden würde, war bereits im Vorfeld klar. Besonders der erste Teil der Strecke mit den langen Geraden und den extremen Beschleunigungsphasen kommt der M1 nicht entgegen. Maverick Vinales stellte sein Bike noch auf Startplatz vier. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Rossi aber durchaus eine Verbesserung erkennen.

Rossi muss im Rennen eine Aufholjagd starten, Foto: Yamaha
Rossi muss im Rennen eine Aufholjagd starten, Foto: Yamaha

"Wir sind näher an den Ducatis. Ihr Vorteil war letztes Jahr größer. Der größte Unterschied aber ist Honda. Sie hatten ziemlich große Probleme, aber dieses Jahr sind sie echt stark hier", zollt er der Konkurrenz Respekt. Rossi selbst erlebte vom Freitag auf den Samstag nochmals einen Schritt nach vorne, als er die neue Verkleidung ausprobierte. Dabei sollte diese in Österreich noch gar nicht zum Einsatz kommen.

"Mir gefiel die Verkleidung vom ersten Test in Brünn an sofort, aber als Team haben wir zusammen entschieden, dass es möglicherweise nicht die beste Strecke hier ist", erklärt der 38-Jährige. Doch die geringe Konkurrenzfähigkeit in den ersten Sessions führte zu einem Umdenken. "Gestern hatten wir einige Wheelie-Probleme, also haben wir gesagt, wir testen es. Und es ist toll. Es ist gut zu fahren und hilft mir", bilanzierte er.

Ob er auch nach dem Rennen positiv Bilanz ziehen kann, weiß Rossi noch nicht. "Aus der dritten Reihe zu starten ist oft ziemlich schwierig, auch auf dieser Strecke. Aber meine Pace ist nicht so schlecht", gibt er sich optimistisch. "Ich versuche, von Anfang bis zum Ende zu pushen und dann werden wir es sehen. Wir müssen schauen, wie die Bedingungen morgen sind. Die Reifenwahl wird morgen entscheidend sein. Alle Optionen sind möglich", weiß Rossi, der einen engen Kampf erwartet. "Ich glaube, dass die ersten sieben, acht Fahrer morgen sehr eng beieinander sein werden."