Update über Update für Jonas Folger: Der Tech3-Pilot erhielt vor dem Österreich GP in Spielberg ein neues Chassis, das er nun zum ersten Mal testen wird. Teamkollege Johann Zarco fährt es bereits. Doch damit ist noch nicht genug: Hersteller Yamaha unterstützt den deutschen Piloten in naher Zukunft noch mit weiteren Neuerungen.

Neu ist Spielberg ist für Folger also das Chassis, auf dem sein Teamkollege bereits unterwegs ist. "Er beschwert sich nicht, das ist ein gutes Zeichen", findet Folger. Eine Rückkehr zur alten Option ist auch nicht mehr möglich. Folger hat sich für das neue Chassis entschieden, bei dieser Entscheidung muss es jetzt bleiben. Der deutsche MotoGP-Pilot ist sich allerdings sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Die Vorteile der Neuerung überwiegen die Schwierigkeiten, die sie bringt, nämlich um einiges. "Es vereinfacht das Wenden des Bikes", erklärt Folger, der seine Neuerung schon bei Testfahrten ausprobieren konnte. "Im Kurvenausgang und beim Richtungswechsel läuft es auch viel besser." Einziges Problem des neuen Chassis sind die Bremsen. Unmöglich zu lösen ist diese Schwierigkeit aber nicht. "Wir können ein Kompromiss im Setting finden", glaubt der Tech3-Pilot. "Das Bremsverhalten muss sich ändern, aber wir müssen die Flexibilität behalten."

Aktuell ist die Yamaha mit dem neuen Chassis unruhiger auf dem Bremse. Das schränkt Folger aber nur minimal ein. "Es ist nicht so, als müsste ich jetzt früher bremsen", gibt er Entwarnung. "Es ist einfach nur ein anderes Feedback." Außerdem: Trotz der Neuerung am Bike hat das Team bisher keine Änderung am Setting und Fahrwerk vorgenommen. Darauf können Team und Fahrer nun aber hinarbeiten, mit besagtem Kompromiss im Setting. "Das haben wir in Brünn noch nicht gemacht", gibt Folger auch zu.

Nach Chassis: Noch mehr Updates

Das neue Chassis ist jedoch nicht das einzige Update, welches Yamaha dem Tech3-Team und damit auch Folger sponsert. Auch eine neue Verkleidung, Aerodynamik-Updates und die bald zwingend eingeführten Dashboard-Nachrichten könnten für Folger bald zum Alltag gehören. "Es gibt vielleicht die Möglichkeit ein Aerodynamik-Update in Silverstone zu kriegen", so Folger. Das wäre bereits am nächsten Rennwochenende nach dem Österreich GP.

Doch selbst wenn die verbesserte Aerodynamik-Neuerung nicht bereits in Silverstone das Tech3-Team erreicht, lange dauern kann es dennoch nicht. "Wir werden es auf jeden Fall kriegen, nur wann, wissen wir noch nicht", erklärt Folger, schiebt aber nach: "Es wird aber auf jeden Fall eine Hilfe sein, denn das Werksteam benutzt es bereits. Deshalb wissen wir, dass es funktioniert."

Bereits fest steht allerdings, dass Folger in Silverstone das Dashboard-System als Upgrade bekommt. Sein Team experimentiert bereits jetzt in der Box damit, allerdings ohne das Folger davon auf dem Bike etwas mitbekommen. Es sind Testläufe, damit es im ersten richtigen Test vielleicht schon etwas besser funktioniert. Die volle Leistung der Dashboards werden Folger und sein Team in Großbritannien aber nicht ausprobieren. "Wir wagen uns an die ersten Funktionen", sagt der Deutsche. "Aber es gibt insgesamt vier unterschiedliche Bereiche."

Updates gleich Wertschätzung?

Diese Flut an Updates für das Yamaha-Satelliten-Team Tech3 ist im Vergleich zu den vorherigen Jahren ein großer Schritt. Das ehemalige Fahrer-Duo Pol Espargaro und Bradley Smith beschwerte sich häufig über die geringe Anzahl an Neuerungen, die Yamaha dem Team zudachte. Mit Folger und Zarco sieht es nun anders aus. Woran das liegt weiß wohl nur der japanische Konzern selbst. Vielleicht hat man umgedacht, vielleicht sind es aber auch die Leistungen, die die beiden Rookies bisher zeigen. Neue Updates als Dankeschön für überraschend gute Leistungen.

"Es ist wichtig für Yamaha zu sehen, das Dinge die wir probieren, auch funktionieren und vielleicht sogar besser sein können, als etwas komplett Neues auszuprobieren", findet Folger. "Manchmal benutzen wir ihre Informationen, aber manchmal sieht sich das Werksteam auch unsere Infos an." Der Tech3-Pilot ist sich bewusst, dass die Leistungen von ihm und seinem Teamkollegen nicht selbstverständlich sind. "Es gab Rennen, da haben wir die Fahrer aus dem Werksteam geschlagen", erinnert der Zweitplatzierte vom Sachsenring. "Ich denke, dass Johann und ich gute Arbeit leisten."

Gute Arbeit will Folger auch weiterhin abliefern, am besten gleich am Rennwochenende in Österreich. Auf einem MotoGP-Bike ist Folger hier noch nie unterwegs gewesen. Die Strecke ist auf dem Papier keine einfache für die Yamaha-Piloten, das hält Folger aber nicht davon ab, optimistisch zu sein. "Auch wenn es eine schwierige Strecke für Yamaha ist, wollen wir zeigen, dass wir stark sind. Die Top-6 sollten unser Ziel sein", glaubt er.