Ducati feierte im Vorjahr am Red-Bull-Ring den totalen Erfolg. Andrea Iannone sorgte für Pole Position, schnellste Rennrunde und den Sieg, Andrea Dovizioso komplettierte mit Platz zwei das perfekte Wochenende. Erster Verfolger war schon 2016 Yamaha und nachdem man Ducati in dieser Saison mit den Winglets einem ihrer größten Trümpfe beraubt hat, liegt die Vermutung nahe, dass die beide Werke noch enger zusammengerückt sind.

Kann Yamaha in Person von Valentino Rossi, Maverick Vinales, Jonas Folger oder Johann Zarco die Ducati-Armada rund um Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci und Jorge Lorenzo an diesem Wochenende in Spielberg vielleicht sogar fordern? Die Piloten auf der Desmosedici GP17 glauben daran. Oder wollen zumindest nach außen hin den Eindruck vermitteln, als sei Yamaha in der Favoritenrolle.

Wissenswertes zur MotoGP in Spielberg: (00:45 Min.)

Das sagen die Ducati-Piloten

Andrea Dovizioso: "Natürlich ist der neuerliche Sieg unser Ziel. Aber das Reglement hat sich massiv verändert und deshalb ist die Ausgangslage eine komplett andere. Ich bezweifle, dass wir hier noch einen Vorteil haben. Yamaha wird hier sehr stark sein, auch Honda wird im Vergleich zum Vorjahr deutlich knapper dran sein."

Danilo Petrucci: "Vergangenes Jahr hatte Ducati einen großen Vorteil durch die Winglets. Die aktuellen Motorräder sind komplett anders aufgebaut. Ich bin mir daher sicher, dass wir nicht - wie im Vorjahr - vorne wegfahren werden. Ja, es gibt hier lange Geraden, aber auch harte Bremszonen. Und dort ist Yamaha aktuell besser als wir. Daher sind wir nicht die Favoriten in Spielberg."

Und das meint die Yamaha-Fraktion

Valentino Rossi: "Ich hoffe, wir können hier dichter an den Ducatis dran sein als im Vorjahr. Die Ducati-Piloten sind hier aber alle sehr stark und das Bike erst recht. Außerdem war Dovi auch zuletzt in Brünn sehr schnell und Lorenzo weiß, dass dieses Wochenende seine beste Gelegenheit ist, um zu siegen. Er wird sicher sein absolutes Maximum geben und hatte im Brünn-Test eine sehr starke Pace. Und dann ist da noch Petrucci, der in dieser Saison immer schnell ist und auch hier sicher um das Podium kämpfen kann."

Rossi führte den Österreich-GP 2016 sogar kurz an, Foto: Milagro
Rossi führte den Österreich-GP 2016 sogar kurz an, Foto: Milagro

Johann Zarco: "Man muss natürlich schon sagen, dass das hier eine Ducati-Strecke ist. Wenn man das Rennen und auch die Trainings und Qualifyings von 2016 analysiert, sieht man aber, dass die Yamaha hier schon auch gut funktioniert. Sie hat keinen großen Schwächen gegenüber den Ducatis. Mit einem Ergebnis in den Top-Five müssen wir hier aber zufrieden sein."

Wo bleibt Honda?

Während sich Ducati und Yamaha also gegenseitig Honig ums Maul schmieren, spricht niemand über Honda und damit über WM-Leader Marc Marquez. Eine gefährliche Fehleinschätzung, geht es nach dem amtierenden Weltmeister. "Ja, wir hatten hier letztes Jahr Probleme, aber da haben auch alle anderen Hersteller zuvor hier getestet und wir nicht. In diesem Jahr werden wir sicherlich konkurrenzfähiger sein", richtet Marquez direkt eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Vielleicht lacht am Ende ja doch wieder der Mann mit der Nummer 93 vom obersten Podium...