"Es ist eines der ersten Male, in denen ich optimistisch und zuversichtlich bin im Falle eines Regenrennens." Mit dieser Aussage ließ Jorge Lorenzo in seiner Presserunde nach dem MotoGP-Qualifying in Brünn aufhorchen. Der Ducati-Pilot startet als Sechster aus der zweiten Reihe und präsentiert sich in Tschechien auch dank der neuen Winglet-Verkleidung deutlich formverbessert. Das gilt offenbar auch, falls am Rennsonntag tatsächlich die vorhergesagten Regenschauer den Kurs in Brünn heimsuchen.

Die neuen Anbauten an der Ducati Desmosedici GP17 sorgen also tatsächlich für ein besseres Gefühl bei Lorenzo. Zeit also für eine kleine Kampfansage an die Konkurrenz: "Ich würde zwar ein Trockenrennen bevorzugen, da dort das Sturzrisiko geringer ist. Aber ich fühle mich jetzt sicher, schnell und konstant im Regen. Wir sind für diesen Fall auf jeden Fall vorbereitet, denn die Ducati vermittelt mir ein sehr gutes Gefühl unter diesen Bedingungen."

Traditionell funktioniert die Ducati schon seit Jahren im Regen gut, gerade in den Krisenzeiten zwischen 2011 und 2013 konnten die italienischen Bikes im Nassen ihre Schwachstellen sehr gut kaschieren. Es sei an dieser Stelle nur einmal an Rossis zweiten Platz in Le Mans 2012 erinnert, oder an Nicky Haydens letztes MotoGP-Podium in Jerez 2011. Wenn Jorge Lorenzo also seine Regenschwäche der letzten Jahre ablegen könnte, dann sicherlich auf einer Ducati.

Ducati-Pilot Lorenzo: Das hat sich in Brünn alles verbessert

Aber nicht nur für ein mögliches Regenrennen sieht sich Lorenzo gut gerüstet, sondern auch auf trockener Bahn. Die Wingletverkleidung ist auf dem Weg zu einem besseren Gefühl für die Ducati nur ein Baustein. "Es ist eine Kombination vieler Faktoren", ist Lorenzo überzeugt. "Brünn war schon immer eine gute Strecke für mich", spricht der Ducati-Pilot das flüssige Layout der Strecke an, das seinem runden Fahrstil zu Yamaha-Zeiten stets entgegen kam.

"Aber hier habe ich mich auch auf der Bremse verbessert. Das Heck slidet jetzt etwas mehr, und das war bisher nur dann der Fall, wenn ich mich sehr wohlgefühlt habe, wie etwa in Jerez oder in Barcelona", spricht Lorenzo seine Fortschritte in den Bremszonen an. Dazu kommt ihm die Front nun etwas mehr entgegen. "Ich habe vorne jetzt auch mehr Stabilität in den meisten Kurven", zählt Lorenzo einen weiteren Faktor auf. Alles in allem sorgen diese Fortschritte für viel Optimismus beim dreifachen MotoGP-Weltmeister. Auch auf nasser Bahn.