Bester Startplatz der MotoGP-Karriere und das ausgerechnet vor heimischem Publikum. Jonas Folger wird den Motorrad Grand Prix von Deutschland vom fünften Startplatz in Angriff nehmen. "Diese Chance muss ich nutzen", ist sich der 23-jährige Bayer bewusst.

Zuletzt in Assen stand Folger zum ersten Mal in der zweiten Startreihe (Platz 6). Im Rennen ging aber alles schief und er schied zum ersten Mal in der laufenden Saison aus. Das darf am Sonntag auf dem Sachsenring nicht noch einmal passieren, weiß Folger: "Wie in Barcelona muss ich gleich zu Beginn angreifen und danach ein ruhiges Rennen fahren." Damals wurde Folger Sechster - seine bis heute beste Platzierung in der höchsten WM-Klasse.

Von Druck - dem Folger in den vergangenen Jahren nicht immer gewachsen war - aber keine Spur beim ersten Heimrennen als MotoGP-Fahrer: "Ich hätte mit mehr Druck gerechnet! Tatsächlich fühle ich mich aber wohler als zum Beispiel im vergangenen Jahr. Viele Leute haben geglaubt, ich könne Druck nicht standhalten. Tatsächlich genieße ich die zusätzliche Aufmerksamkeit hier aber."

Im Heck von Marquez

Taktisch legte Folger das Qualifying am Samstag brillant an. Wie alle Fahrer zog er die 15-minütige Session in einem Stint durch, orientierte sich dabei aber an Sachsenring-Dominator Marc Marquez, der wenig überraschend letztlich auch auf Pole Position stand.

"Ich wusste genau: Du musst hinter Marc bleiben. Wenn hier jemand 110 Prozent fährt, dann er. Marc war mein Anhaltspunkt und ich habe gedacht: Was bei ihm funktioniert, muss bei mir auch klappen. In ein paar Kurven konnte ich mir seien Linie abschauen und so habe ich meine Rundenzeit geschafft", so Folger.

Beinahe wäre noch mehr gegangen, denn Folger fuhr seine Bestzeit schon vor Marquez, dem erst im letzten Umlauf seine schnellste Runde gelang. Doch gegen Ende jener Runde ging Folger die Puste aus. "Die Reifen waren schon ordentlich beansprucht und wahrscheinlich habe ich sie dann überhitzt."

Ein deutlich besseres Ergebnis verpasste Folger im Qualifying damit aber nicht, denn auf die erste Startreihe fehlten zweieinhalb Zehntel. Für das Rennen ist er in jedem Fall zuversichtlich: "Wir hatten an diesem Wochenende sowohl im Trockenen, als auch im Nassen ein gutes Tempo." Eine vielversprechende Ansage für die zigtausenden Fans an der Strecke.